Handbuch GLARE

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GLARE-Überblick

GLARE ist ein windPRO-Modul, das die Auswirkungen der Blendung von PV-Modulen und 3D-Objekten auf die Umgebung berechnet und dokumentiert. Die Blendungsberechnung liefert Informationen über Zeit, Länge und Intensität der Reflexionen von PV-Modulen und 3D-Objekten, die an einem bestimmten Rezeptor sichtbar sind.

Blendung (engl. "Glare") ist eine unerwünschte Reflexion der Sonnenstrahlen auf einer statischen oder sich langsam bewegenden reflektierenden Oberfläche.

Blendungsberechnungen sind häufig erforderlich, wenn neue PV-Anlagen geplant werden. Je nach den Vorschriften des jeweiligen Landes oder den örtlichen Anforderungen können Grenzwerte für die maximale Dauer der Blendung benachbarter Gebäude, Straßen usw. existieren.

Mit dem Modul GLARE in windPRO kann der Anwender die zu erwartende Blenddauer abschätzen und analysieren, wie verschiedene Konfigurationen von PV-Anlagen oder anderen reflektierenden Objekten nahe gelegene Standorte beeinflussen.

DE UMWELT GLARE (1).PNG



Berechnungsmethode

Die GLARE-Berechnung wird für bestimmte Reflektoren (Solar PV-Objekte, 3D-Objekte) und Rezeptoren durchgeführt. Sie basiert auf einem 3D-Modell der Sonnen-, Reflektor- und Rezeptorpositionen. Die Sonnenpositionen, für die eine Blendung an einem Rezeptor beobachtet werden kann, werden wie folgt ermittelt:

  1. Annahme eines Strahls vom Rezeptor zu jeder der Ecken einer PV-Fläche oder der Ecken eines 3D-Objekts,
  2. Reflektieren des Strahls mit dem gleichen Winkel von der Normalen zur PV-Fläche,
  3. Ermittlung der Sonnenposition, bei der diese Reflexion stattfindet (unmögliche Sonnenpositionen werden hier verworfen),
  4. Umrechnung der ermittelten Sonnenpositionen in eine Zeitreihe der Blendung.


Die Geometrie der Berechnung ist hier dargestellt:

DE UMWELT GLARE (2).PNG

Die Intensitätsberechnung basiert auf den ermittelten Einfallswinkeln, bei denen Blendung beobachtet wird. Anhand dieser Informationen wird je nach dem angegebenen Reflexionsvermögen der Oberfläche die Reflexionsintensität berechnet.

Die Intensitätsberechnung ist in einigen Ländern als Teil der Blendungsbewertung vorgeschrieben. In der Schweiz sehen die Vorschriften vor, dass Blendung nur dann als Störung betrachtet wird, wenn die Strahlungsdichte der Reflexion mehr als 30 W/m² und die Helligkeit (Luminanz) der Reflexion mehr als 50.000 cd/m2 beträgt. In Frankreich muss für Piloten eine Helligkeit von über.20 000 cd/m² in einem Sichtfeld von +/-30° unterschritten werden. Eine Leuchtdichte über 10.000 cd/m² ist in einem Sichtfeld von +/-1° verboten. Die Reflexionsstärke im GLARE-Modul wird als Stundenwert in W/m² berechnet.




Datengrundlagen für GLARE-Berechnungen

Die Berechnung von Blendung durch PV-Module oder andere Objekte erfordert die folgenden Datengrundlagen:

  • Digitales Geländemodell: Dies ist erforderlich, um die Winkel zwischen Sonne, Reflektionsfläche und Rezeptor zu ermitteln sowie zu prüfen, ob eine Sichtbeziehung zwischen Reflektor und Rezeptor besteht
  • Schatten-/Blendungs-Rezeptor: Der Ort, an dem potenziell Blendung auftritt. In einer GLARE-Berechnung können mehrere Rezeptoren berücksichtigt werden
  • Sowie als Reflektierende Flächen entweder
SOLAR PV-Objekte
oder
3D-Objekte



Schatten-/Blendungs-Rezeptoren

Schatten-/Blendungs-Rezeptoren werden auf der Karte platziert und registrieren an der gewählten Position Beschattung durch WEA-Rotoren oder Blendung durch PV-Module. Wenn für den Schattenrezeptor die Option Definieren über Mittelkoordinate gewählt ist, kann derselbe Rezeptor auch für Beschattung und Blendung verwendet werden.

Klicken Sie die Schatten-/Blendungs-Rezeptor-Schaltfläche DE UMWELT SHAD (60).png an und danach die Rezeptorposition auf der Karte. Das Symbol ist wie eine Parabolantenne zu verstehen, d.h. an der flachen Seite werden Schatten bzw. Blendung "wahrgenommen".

Nach dem Platzieren auf der Karte erscheint das Eigenschaftsfenster.

Register Beschattung

DE UMWELT SHAD (61).png


(Hier klicken für Versionen vor windPRO 3.2)

In Versionen vor windPRO 3.2 ist nur die Definition über die Mittelkoordinate möglich


Dimensionen

Definieren über Mittelkoordinate:

Dies ist die Standardoption (siehe Abbildung oben). Der Rezeptor ist rechteckig und entspricht einem Fenster, das eine spezifische Ausrichtung (Azimut, s.u.) und einen Öffnungswinkel von 180° in dieser Richtung hat. WEA, die außerhalb des Öffnungswinkels stehen, erzeugen per Definition keine Beschattung am Rezeptor. Die Rezeptorkoordinaten (x,y,z) auf dem Register Position bezeichnen den auf den Boden projizierten Mittelpunkt des Rezeptors. Die Grundlinie / Höhe über Grund (unten: dZ) bezieht sich auf die untere Kante des Rezeptors:

SHAD Receptor details.png

Weitere Eingaben:

  • Im Gewächshaus-Modus zeigt der Rezeptor nicht in eine spezielle Richtung, sondern es wird angenommen, dass seine Ausrichtung der Sonne folgt, so dass er Beschattung aus allen Richtungen registriert. Dies kann nützlich sein, wenn die tatsächlichen Eigenschaften des Rezeptors nicht bekannt sind, wenn die kumulative Belastung durch alle WEA in unterschiedlichen Richtungen berechnet werden soll oder wenn es sich bei der zu betrachtenden Fläche um ein Gewächshaus oder etwas Ähnliches handelt.
  • Azimut(winkel) von Süd, Winkel zwischen Südrichtung und Rezeptorfläche (Richtung Osten negativ, Richtung Westen positiv). Dieser Wert kann auch durch Verdrehen des Rezeptors auf der Karte geändert werden, dies ist häufig effizienter zum Anpassen des Azimutwinkels als ihn auszumessen und hier einzutragen. Diese Option entfällt bei Verwenden des Gewächshaus-Modus
  • Höhe und Breite des Rezeptors
  • Grundlinie, Höhe über Grund: Höhe der Grundlinie über der Geländeoberfläche. In vielen Fällen nimmt die Schattenmenge mit zunehmender Höhe ü.Gr. zu (vgl. hier). Sind Sichthindernisse involviert, nimmt die Schattenmenge mit der Höhe zu, wenn dadurch dem Hinderniseinfluss entkommen wird.
  • Neigung der Rezeptorfläche gegenüber der Horizontalen (Ausrichtung normales Fenster 90°, Terrasse 0°)


Definieren über Eckpunkte:

Der Rezeptor ist rechteckig und die obere und untere Kante sind waagrecht. Es werden ein oder zwei Eckpunkt-Koordinatenpaare angegeben; je nachdem, welche Eckpunkte angegeben werden, sind evtl. noch weitere Eingaben zur Dimension notwendig:

  • Wird nur eine Ecke definiert, wird zusätzlich die Höhe, Breite, Neigung und Ausrichtung des Rezeptors benötigt. Dies ist die Standardeinstellung (linke untere Ecke) (Abbildung unten links)
  • Werden die beiden oberen oder die beiden unteren Ecken definiert, so werden zusätzlich Höhe und Neigung benötigt
  • Werden die Ecken auf einer der beiden Seiten definiert, so werden zusätzlich die Breite und die Ausrichtung benötigt
  • Werden zwei diagonal gegenüberliegende Ecken definiert, so werden keine zusätzlichen Informationen benötigt (Abbildung unten rechts)

Um zwischen den Eingabemöglichkeiten zu wechseln, löschen Sie zunächst die Häkchen bei Angaben, die nicht gemacht werden sollen. Die benötigten Eingabefelder werden dann automatisch verfügbar.

Wurden alle benötigten Eingaben gemacht, so können die fehlenden Eingaben mit Ausfüllen ergänzt werden. Dies ist für die Programmfunktion nicht notwendig.

Wenn die angegebenen Informationen nicht ausreichen, um die Lage des Rezeptors zu bestimmen, erscheint ein roter Schriftzug Fehlende Einst.

DE UMWELT SHAD (76).png DE UMWELT SHAD (78).png


Definieren auf Karte: Es können Rechtecke oder Polygone auf der Karte definiert werden. Diese haben stets dasselbe Gefälle wie das Gelände. Diese Option wird normalerweise für Gärten oder Hofbereiche verwendet.

Wählen Sie zunächst die Form [Rechteck oder Unregelm. Form (Polygon)] und klicken Sie dann auf DE UMWELT ZVI (82).png Bearb. (E). Die Karte öffnet sich. Wurde Rechteck gewählt, so erscheint ein Rechteck, dessen Dimensionen verändert werden können (Eckpunkte drehen, Punkte auf Kanten ändern Größe):

DE UMWELT SHAD (79).png

Wurde Unregelm. Form gewählt, so können die Eckpunkte verschoben werden und es können zusätzliche Punkte via Rechtsklick eingefügt werden:

DE UMWELT SHAD (80).png

Schließen Sie die Bearbeitung mit Ok im schwebenden Fenster ab. Die Koordinaten werden in das Schattenrezeptor-Fenster übernommen.

DE UMWELT SHAD (81).png

Höhe über Bodenniveau: Gibt an, welche Höhe über Grund betrachtet werden soll. Eine Höhe von 0,0 m entspricht der Geländeoberfläche. Soll stattdessen Augenhöhe verwendet werden, empfehlen sich Werte ab 1,5 m. In vielen Fällen nimmt die Schattenmenge mit zunehmender Höhe ü.Gr. zu (vgl. hier). Sind Sichthindernisse involviert, nimmt die Schattenmenge mit der Höhe zu, wenn dadurch dem Hinderniseinfluss entkommen wird.


Wenn Sie die Standardeigenschaften von neu platzierten Schattenrezeptoren festlegen möchten, verwenden Sie die Schaltfläche "Als Standard speichern".


Register Blendung

DE UMWELT SHAD (61.1).png

Für Blendungsberechnung nutzen: Ist dieses Häkchen gesetzt, kann der Rezeptor für die Blendungsberechnung im Modul GLARE verwendet werden.

Azimut von Süd im UZS (Uhrzeigersinn) [°]: Definiert die Richtung des Blendungsrezeptors. Wenn das Häkchen gleich für Beschattung und Blendung aktiviert ist, wird diese Angabe für Schatten- und Blendungsrezeptor synchronisiert.

Höhe über Grund [m]: Höhe des Blendrezeptors über Grund.

Gesichtsfeld [°]: Definiert den Bereich um die Richtung des Rezeptors (Azimut von Süd im UZS), aus dem Blendung berücksichtigt wird. In Frankreich wird beispielsweise Blendung in einem Winkel von +/- 30° betrachtet; dies entspricht einem Gesichtsfeld von 60°.

DE UMWELT SHAD (61.2).png


Symbol für Blendungsrezeptor auf der Karte

Der Rezeptor kann sowohl für die Schatten- als auch für die Blendungsberechnung oder für eine dieser beiden Berechnungen separat verwendet werden. Wenn er für beides verwendet wird und die Winkel nicht synchronisiert sind, wird die Ausrichtung auf der Karte durch die Einstellungen für den Schattenrezeptor gesteuert. Dennoch ist es möglich, die Ausrichtung und den Blickwinkel des Blendungsrezeptors zu sehen, wenn man ihn anklickt. Das Gesichtsfeld für die Blendung wird entsprechend der Parameter Azimut von Süd im UZS und Gesichtsfeld dargestellt.

Beispiel: Rezeptor für Schatten und Blendung.

Für die Schattenberechnung: Grad von Süden im Uhrzeigersinn: 180°

Zur Blendungsberechnung: Grad von Süden im Uhrzeigersinn: 60°, Blickwinkel: 60°

Wenn der Rezeptor ausgewählt wird, wird er wie folgt dargestellt:

DE UMWELT SHAD (61.3).png


Register Position

Die Z-Koordinate (Höhe der Geländeoberfläche über NN) für den Schattenrezeptor ist wichtig, weil für die Berechnung die unterschiedlichen Niveauhöhen der WEA und der Rezeptoren berücksichtigt werden. Wenn Sie ein digitales Geländemodell (DGM) verwenden, dann kann die Höhe auch automatisch von WindPRO ermittelt werden. Dazu aktivieren Sie das Kästchen Automatisch von DGM.

Wenn Sie kein Digitales Geländemodell verwenden, müssen Sie Sie die tatsächliche Geländehöhe manuell angeben.


Sehr große Rezeptoren

Der Berechnungsmodus für Rezeptoren orientiert sich an Fenstern, funktioniert jedoch auch für größere Flächen, z.B. Gärten, Stadtplätze oder Photovoltaikanlagen.

Es sollte vermieden werden, Rezeptoren mit einer Kantenlänge größer als 4xRotordurchmesser der WEA zu verwenden. Wenn der Rezeptor weniger als 2xGesamthöhe der WEA vom WEA-Fuß entfernt ist, sollte die Kantenlänge 2xRotordurchmesser der WEA nicht unterschreiten.



GLARE-Berechnung

Dieses Kapitel behandelt nur die Eingaben im Berechnungsmodul. Für Berechnungsvoraussetzungen und einen Überblick über den gesamten Berechnungsablauf siehe GLARE-Überblick.

Zum Start einer GLARE-Berechnung klicken Sie im Berechnungsfenster auf den grünen Pfeil vor GLARE (ein gelber Pfeil wird gezeigt, wenn das Modul nicht lizenziert ist).

Tätigen Sie die Eingaben auf allen relevanten Registern (siehe unten) und starten Sie die Berechnung dann mit Ok.


Register Hauptteil

Auf dem Register Hauptteil wählen Sie aus, was in die Berechnung einbezogen werden soll und welche Einstellungen für die Berechnung vorgenommen werden sollen.

DE UMWELT GLARE (4).png

Das Auftreten von Blendung wird immer berechnet. Es werden alle Stunden berücksichtigt und das Worst-Case-Szenario berechnet, d.h. ohne Bewölkung oder sonstige Verringerung der Einstrahlung.

Derzeit sind zwei Berechnungseinstellungen hinsichtlich weiterer Parameter verfügbar:

  • Divergenz berücksichtigen: Das Register Modulcharakteristik erscheint, auf dem Einstellungen bezüglich der Streuung des Lichts vorgenommen werden können.
  • Intensität der Blendung berücksichtigen: Die Register Modulcharakteristik und Strahlungsdichte erscheinen. Hier können der Reflexionsgrad der Module sowie die Strahlungsdichte angegeben werden. Bitte beachten Sie, dass in der aktuellen windPRO Version die Ergebnisse für die Intensität der Blendung nur in Ergebnis in Datei verfügbar sind.

Weiterhin können die folgenden erweiterten Einstellungen festgelegt werden:

  • Max. Reichweite: Entfernung, ab der die Blendung durch PV-Module nicht mehr berücksichtigt wird. Rezeptoren, die weiter entfernt sind gelten als nicht von Blendung betroffen.
  • Rasterweite: bezieht sich auf ein Raster am Himmel, das der Ermittlung einer Blendung zugrunde gelegt wird. Wenn eine Reflexion in einer bestimmten Rasterzelle (Sonnenposition innerhalb der angegebenen Auflösung) festgestellt wird (vgl. GLARE-Berechnungsmethode), werden die mit dieser Rasterzelle verbundenen Zeitschritte als diejenigen betrachtet, in denen Blendung sichtbar ist. Je feiner das Raster ist, desto genauer ist das Ergebnis. Bei einem groben Raster wird die Blendungsdauer überschätzt. Die Standardeinstellung von 0,05° bietet eine gute Genauigkeit und sollte für die Performance gängiger Computer handhabbar sein.
  • Zeitschritt für Berechnung: Legt fest, in welchen Zeitschritten die Blendung berechnet wird.
  • Keine Blendung wenn der Winkel zw. Reflexion und Sonne kleiner ist als: Hiermit kann Blendung aus der gleichen Richtung wie die Sonne vernachlässigt werden. Dies wird oft in Vorschriften erwähnt, z.B. in Deutschland: "Für die Immissionszeiten sind nur die Zeiten zu berücksichtigen, in denen sich die Blickrichtung zur Sonne und zum PV-Panel um mindestens 10° unterscheidet". Für Deutschland sollte diese Einstellung entsprechend auf 10° geändert werden, um der Vorschrift zu entsprechen.
  • Referenzjahr: Das Jahr, für das die Berechnung durchgeführt wird. Beachten Sie, dass die Sonnenbahn in unterschiedlichen Jahren geringfügig anders ist, da jedes Jahr etwa 365,256 Tage lang ist. Da die Berechnung in Zeitschritten durchgeführt wird, können in unterschiedlichen Jahren leicht unterschiedliche Ergebnisse berechnet werden.


Register Modulcharakteristik

Dieses Register ist nur verfügbar, wenn auf dem Register Hauptteil entweder Divergenz berücksichtigen oder Intensität der Blendung berücksichtigen gewählt ist.

DE UMWELT GLARE (6).png

'Divergenz (Aufweitung des Strahls): Diese Option ist nur verfügbar, wenn auf dem Register Hauptteil die Option Divergenz berücksichtigen gewählt ist. Je stärker die Lichtstrahlen bei der Reflexion aufgeweitet werden, also streuen, desto weniger intensiv ist die Blendung.

DE UMWELT GLARE (7).png


'Reflexionsgrad der PV-Module: Diese Option ist nur verfügbar, wenn auf dem Register Hauptteil die Option Intensität der Blendung berücksichtigen gewählt ist. Der Reflexionsgrad kann als konstanter Wert (unabhängig vom Einfallswinkel) oder in Form einer Reflexionscharakteristik je nach Oberfläche angegeben werden, die mit dem Einfallswinkel variiert:

DE UMWELT GLARE (8).png


Register Strahlungsdichte

Dieses Register ist nur verfügbar, wenn auf dem Register Hauptteil die Option Intensität der Blendung berücksichtigen gewählt ist.

Hier kann ausgewählt werden, welcher Eingang für die Bestrahlungsstärke bei der Intensitätsberechnung verwendet werden soll:

DE UMWELT GLARE (9).png


DNI konstanter Wert

Die direkte Normalbestrahlung (DNI, Direct Normal Irradiance), die für die Berechnung der reflektierten Strahlung verwendet wird, ist während des gesamten Tages konstant und entspricht dem angegebenen Wert. Diese Methode führt zu einer Überschätzung der Intensität, wenn der Anwender einen DNI-Spitzenwert eingibt, da für alle Stunden derselbe Wert verwendet wird.


DNI variabel modelliert

Die variable direkte Normalbestrahlung skaliert die vom Anwender eingegebene Spitzen-DNI unter Verwendung eines typischen Bestrahlungsstärkeprofils für klare Tage. Dieses Profil hat eine niedrigere DNI am Morgen und am Abend und ein Maximum zur Mittagszeit. Die Skalierung verwendet ein Bestrahlungsstärkeprofil für einen klaren Tag, das auf einer normierten Zeit relativ zu Sonnenaufgang, Sonnenmittag und Sonnenuntergang basiert, die durch einen Algorithmus für die Sonnenposition und den Breiten- und Längengrad vorgegeben sind.

Die Gleichung zur Bestimmung der variablen DNI lautet:

IDNIvar = cos ( 1 - ts )

mit:

ts: Normalisierte Zeit im Verhältnis zum Sonnenmittag. Die Normalisierung basiert auf der Zeitspanne zwischen Sonnenaufgang/-untergang und Sonnenmittag.

ts wird wie folgt berechnet:

DE UMWELT GLARE (9.1).png

mit:

tsunrise: Zeit des Sonnenaufgangs
tTST: wahre Sonnenzeit


Die resultierenden Bestrahlungsstärkeprofile für zwei exemplarische Tage an einem Standort in Dänemark:

DE UMWELT GLARE (10).png

Die variable DNI-Methode führt im Vergleich zur konstanten DNI-Methode zu einer geringeren Überschätzung der Blendungsintensität. Die Blendungsintensität wird insbesondere in den Wintermonaten überschätzt, wenn ein fester DNI verwendet wird.


Register Rezeptoren

Wählen Sie hier die Rezeptoren, für die die Blendung berechnet werden soll. Es können in einer Berechnung mehrere Rezeptoren berücksichtigt werden.

DE UMWELT GLARE (5).png



GLARE-Ergebnisse

Nach Abschluss der Berechnung erscheint die Gliederung der Ergebnisse im Berechnungsfenster:

DE UMWELT GLARE (12).png


Hauptergebnis

Dieser Bericht enthält eine Liste der für die Berechnung verwendeten Eingaben und Annahmen sowie die wichtigsten Ergebnisse.

Der erste Abschnitt fasst die Einstellungen für die Berechnung zusammen und enthält eine Karte mit den relevanten Rezeptoren und Reflektoren:

DE UMWELT GLARE (13).png


Der zweite Teil fasst die Angaben zu Rezeptoren und Reflektoren zusammen:

DE UMWELT GLARE (14).png


Der letzte Teil fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen - maximale Blenddauer und Gesamtblenddauer in einem Jahr an jedem Rezeptor:

DE UMWELT GLARE (15).png


Auftreten von Blendung: Sonnenwinkel

Dieser Bericht veranschaulicht, wann Blendung an einem Rezeptor auf der Grundlage des Sonnenstandes (Sonnenhöhe auf der Y-Achse und Azimut auf der X-Achse) sichtbar sein wird. Die blauen, rosa, braunen, grünen und roten Linien zeigen die möglichen Sonnenstände am 21. der Monate Juni, April/ August, März/ September, Februar/ Oktober und Dezember. Bei den roten "Achten" handelt es sich um Analemmen, die den Sonnenstand jeweils zu einer spezifischen Tagesstunde anzeigen. Für jeden Rezeptor wird ein Diagramm erstellt, und die Blendung durch verschiedene Reflektoren wird mit einer dem jeweiligen Objekt zugewiesenen Farbe aufgezeichnet.

Im folgenden Beispiel stammt die Blendung von zwei Objekten, grün und blau. Die Blendung durch das grüne Objekt findet bei etwas höherem Sonnenstand von April bis August statt. Die Blendung durch das blaue Objekt ist in März und September sowohl am frühen Morgen als auch am späten Abend sichtbar (es handelt sich um eine PV-Fläche, die sich sowohl östlich als auch westlich des Rezeptors erstreckt).

DE UMWELT GLARE (16).png


Auftreten von Blendung: Grafischer Kalender

Dieser Bericht ähnelt dem Bericht Grafischer Kalender einer SHADOW-Berechnung. Er basiert auf denselben Daten wie der Bericht Auftreten von Blendung: Sonnenwinkel, hier liegt jedoch der Fokus auf dem Zeitpunkt der Blendung, die Richtung spielt keine Rolle. Die Sonnenhöhen und Azimute werden in Uhrzeiten und Tage umgerechnet. Auf diese Weise ist es möglich, einen schnellen Überblick darüber zu erhalten, wann Blendung am Standort des Rezeptors bei Sonnenschein sichtbar sein wird. Für jeden Rezeptor in der Berechnung wird ein Diagramm erstellt, und die Zeiträume der Blendung werden entsprechend der Farbe des Reflektorobjekts, das die Blendung verursacht, eingefärbt:

DE UMWELT GLARE (17).png

Die grauen Linien stellen die Zeiten für Sonnenaufgang und Sonnenuntergang unter Berücksichtigung der Sommerzeit dar.


Karte

Die Karte enthält alle Objekte, die für die GLARE-Berechnung verwendet wurden. Außerdem sind die blendenden Flächen auf der Karte gelb hervorgehoben.

DE UMWELT GLARE (18).png


Ergebnis in Datei

Neben den Berichten ist im Modul GLARE auch die Funktion Ergebnis in Datei verfügbar. Sie ist über einen Rechtsklick auf die Berechnung zu nutzen und ermöglicht dem Anwender, die Blendungszeitreihen für jeden Rezeptor separat zu exportieren:

DE UMWELT GLARE (19).png

DE UMWELT GLARE (20).png

Bitte beachten Sie, dass exportierte Tabellen stets mit englischen Begriffen arbeiten, um eine einheitliche Weiterverarbeitung in eigenen Tabellen zu gewährleisten, auch wenn die Sprachversion gewechselt wird.

Der Export enthält eine Liste von Zeitschritten, für die Blendung am Rezeptor beobachtet werden kann. Für jeden Zeitschritt werden die folgenden Informationen dokumentiert:

  • Time: Zeitpunkt der Blendung, Auflösung hängt von den Einstellungen ab (Standard: 1 Minute)
  • Glare Table Count: Anzahl der blendenden Flächen
  • Incidence Angle: Einfallswinkel (Azimut)
  • Sun Azimut: Azimut der Sonne
  • Sun Altitude: Höhe der Sonne in Grad über dem idealisierten Horizont
  • Irradiance [W/m²]: Reflektierte Bestrahlungsstärke (*)

(*) nur wenn in der Berechnung Intensität der Blendung berücksichtigen ausgewählt wurde, ansonsten Null




GLARE-Schnelle Vorschau

Neben einer vollständigen GLARE-Berechnung mit der Möglichkeit, die Einstellungen zu ändern, Objekte auszuwählen und Berichte zu erstellen, gibt es auch eine Funktion zur schnellen Blendungsvorschau:

Rechtsklick auf markierten BlendungsrezeptorZeige Blendung 


DE UMWELT GLARE (21).png


DE UMWELT GLARE (22).png

Die Grafik ist interaktiv und ändert sich automatisch, wenn der Blendungsrezeptor auf der Karte verschoben wird. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn der Anwender einen schnellen Überblick darüber erhalten möchte, ob Blendung den Rezeptor an mehreren Orten erreicht.

Das Diagramm wird mit den Standardeinstellungen für eine GLARE-Berechnung erstellt, jedoch ohne Berücksichtigung der Strahlaufweitung. Das heißt, es wird von einer perfekten Reflexion ausgegangen. Beachten Sie, dass eine Strahlaufweitung zu längeren Zeiträumen führt, in denen Blendung auftritt, während gleichzeitig die Intensität der Blendung abnimmt.