Difference between revisions of "Lösungen: Niedrigere Nabenhöhe, mehr Schatten?"

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Es wird oft als irritierend empfunden, dass bei einer Verringerung der Nabenhöhe bei Beibehaltung des WEA-Typs an vielen benachbarten Immissionsorten dennoch ''mehr'' Beschattung auftritt.
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Es wird oft als irritierend empfunden, dass bei einer ''Verringerung'' der Nabenhöhe ''mehr'' Beschattung auftritt. Ob dies an einer spezifischen Position so ist oder nicht hängt von der Himmelsrichtung und der Entfernung zur WEA ab. Grundsätzlich kann es aus zwei Gründen auftreten.
  
Ob dies an einer spezifischen Position so ist oder nicht hängt von der Himmelsrichtung und der Entfernung zur WEA ab. Grundsätzlich kann es aus zwei Gründen auftreten.
 
  
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====1. Gleiche Zeit, größere Fläche====
  
====1. Die Sonne scheint unabhängig von der Nabenhöhe====
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Dieser Punkt ist in der Mehrzahl der Fälle für das genannte Phänomen verantwortlich:
  
* Die Nabenhöhe '''hat keinen''' Einfluss darauf, wie lange die Sonne am Himmel steht. Die Dauer, die insgesamt ein WEA-Schatten auf die Erde geworfen wird, ist also unabhängig von der Nabenhöhe
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* Die Nabenhöhe '''hat keinen''' Einfluss darauf, wie lange die Sonne am Himmel steht und einen WEA-Schatten wirft.
 
* Die Nabenhöhe '''hat einen''' Einfluss darauf, wie groß die insgesamt im Jahresverlauf vom Schatten betroffene Fläche ist - je niedriger die WEA, desto kleiner die betroffene Fläche (*)
 
* Die Nabenhöhe '''hat einen''' Einfluss darauf, wie groß die insgesamt im Jahresverlauf vom Schatten betroffene Fläche ist - je niedriger die WEA, desto kleiner die betroffene Fläche (*)
* Wenn die Schattendauer gleich bleibt, aber die betroffene Fläche kleiner wird, so muss '''im Mittel''' jeder Punkt mehr Schatten bekommen (**)
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* Wenn die Schattendauer gleich bleibt, aber die betroffene Fläche kleiner wird, so muss '''im Mittel''' jeder Punkt mehr Schatten bekommen (nicht jedoch jeder spezifische Punkt).
  
  
(*) Unter Vernachlässigung der Schattenreichweite aufgrund der Blattbreite - diese ist für das hier erklärte Phänomen nicht von Bedeutung
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(*) Unter Vernachlässigung der Schattenreichweite aufgrund der Blattbreite - diese ist für die hier gelieferte Erklärung nicht von Bedeutung.
  
(**) Nicht jedoch jeder spezifische Punkt - da die Sonnenbahn komplex ist, gibt es auch einige Orte, die bei geringeren Nabenhöhen weniger oder gar keinen Schatten mehr erhalten.
 
  
  
====2. Wenn der Rotor der Erde näher ist, trägt der Schatten weiter====
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====2. Die Reichweite des Schattens wird ab Rotor gemessen====
  
Die [[SHADOW-Berechnungsmethode#Schattenreichweite|Schattenreichweite]] wird aus der Blattbreite in Relation zur Sonnengröße berechnet und ist die maximale Entfernung '''vom Rotor''', in der ein Schatten noch als störend empfunden wird. Wie weit dieser Punkt '''vom Fuß''' der WEA entfernt ist, hängt von der Nabenhöhe ab und lässt sich mit dem Satz des Pythagoras ermitteln:
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Dieser Punkt ist in der Regel dann für das genannte Phänomen verantwortlich, wenn an einem Immissionsort bei hohen Nabenhöhen gar keine Beschattung registriert wird, bei niedrigen Nabenhöhen aber doch.
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Die [[SHADOW-Berechnungsmethode#Schattenreichweite|Schattenreichweite]] wird aus der Blattbreite in Relation zur Sonnengröße berechnet und ist die maximale Entfernung '''vom Rotor''', in der ein Schatten noch als störend empfunden wird. Wie weit dieser Punkt '''vom Fuß''' der WEA entfernt ist, hängt von der Nabenhöhe ab und lässt sich im flachen Gelände mit dem Satz des Pythagoras ermitteln:
  
 
a<sup>2</sup> + b<sup>2</sup> = c<sup>2</sup>
 
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c ist abhängig vom WEA-Typ, bleibt aber bei unterschiedlichen Nabenhöhen gleich. Wird die Nabenhöhe (a) reduziert, muss die Entfernung des Schattens vom WEA-Fuß bei maximaler Schattenreichweite (b) zunehmen.
 
c ist abhängig vom WEA-Typ, bleibt aber bei unterschiedlichen Nabenhöhen gleich. Wird die Nabenhöhe (a) reduziert, muss die Entfernung des Schattens vom WEA-Fuß bei maximaler Schattenreichweite (b) zunehmen.
  
Bei unterschiedlichen Nabenhöhen geht es hierbei oft nur um wenige Meter, die sich die Schattenreichweite ab Fuß der WEA ändert. Wenn aber ein Immissionsort genau in der "richtigen" Entfernung liegt, kann es aber dennoch vorkommen, dass ein Immissionsort bei hohen Nabenhöhen außerhalb der Schattenreichweite liegt und somit überhaupt keinen Schattenwurf bekommt, bei niedrigen Nabenhöhen aber innerhalb und deshalb Beschattung auftritt.
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Bei unterschiedlichen Nabenhöhen geht es hierbei oft nur um wenige Meter, die sich die Schattenreichweite ab Fuß der WEA ändert. Wenn ein Immissionsort genau in der "richtigen" Entfernung liegt, kann es aber dennoch vorkommen, dass er bei hohen Nabenhöhen außerhalb der Schattenreichweite liegt, bei niedrigen Nabenhöhen aber innerhalb und deshalb Beschattung auftritt.

Revision as of 17:43, 1 June 2018

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Es wird oft als irritierend empfunden, dass bei einer Verringerung der Nabenhöhe mehr Beschattung auftritt. Ob dies an einer spezifischen Position so ist oder nicht hängt von der Himmelsrichtung und der Entfernung zur WEA ab. Grundsätzlich kann es aus zwei Gründen auftreten.


1. Gleiche Zeit, größere Fläche

Dieser Punkt ist in der Mehrzahl der Fälle für das genannte Phänomen verantwortlich:

  • Die Nabenhöhe hat keinen Einfluss darauf, wie lange die Sonne am Himmel steht und einen WEA-Schatten wirft.
  • Die Nabenhöhe hat einen Einfluss darauf, wie groß die insgesamt im Jahresverlauf vom Schatten betroffene Fläche ist - je niedriger die WEA, desto kleiner die betroffene Fläche (*)
  • Wenn die Schattendauer gleich bleibt, aber die betroffene Fläche kleiner wird, so muss im Mittel jeder Punkt mehr Schatten bekommen (nicht jedoch jeder spezifische Punkt).


(*) Unter Vernachlässigung der Schattenreichweite aufgrund der Blattbreite - diese ist für die hier gelieferte Erklärung nicht von Bedeutung.


2. Die Reichweite des Schattens wird ab Rotor gemessen

Dieser Punkt ist in der Regel dann für das genannte Phänomen verantwortlich, wenn an einem Immissionsort bei hohen Nabenhöhen gar keine Beschattung registriert wird, bei niedrigen Nabenhöhen aber doch.

Die Schattenreichweite wird aus der Blattbreite in Relation zur Sonnengröße berechnet und ist die maximale Entfernung vom Rotor, in der ein Schatten noch als störend empfunden wird. Wie weit dieser Punkt vom Fuß der WEA entfernt ist, hängt von der Nabenhöhe ab und lässt sich im flachen Gelände mit dem Satz des Pythagoras ermitteln:

a2 + b2 = c2

mit

a = Nabenhöhe

b = Entfernung des Schattens vom WEA-Fuß bei maximaler Schattenreichweite

c = Schattenreichweite (ab Rotor)


c ist abhängig vom WEA-Typ, bleibt aber bei unterschiedlichen Nabenhöhen gleich. Wird die Nabenhöhe (a) reduziert, muss die Entfernung des Schattens vom WEA-Fuß bei maximaler Schattenreichweite (b) zunehmen.

Bei unterschiedlichen Nabenhöhen geht es hierbei oft nur um wenige Meter, die sich die Schattenreichweite ab Fuß der WEA ändert. Wenn ein Immissionsort genau in der "richtigen" Entfernung liegt, kann es aber dennoch vorkommen, dass er bei hohen Nabenhöhen außerhalb der Schattenreichweite liegt, bei niedrigen Nabenhöhen aber innerhalb und deshalb Beschattung auftritt.