Lösungen: Niedrigere Nabenhöhe, mehr Schatten?: Difference between revisions

From Wiki-WindPRO
Jump to navigation Jump to search
(Created page with "{{Hauptlink}}Category:Lösungen Es wird oft als irritierend empfunden, dass bei einer Verringerung der Nabenhöhe einer WEA bei Beibehaltung des Typs (also selbem Rotordu...")
 
No edit summary
 
(5 intermediate revisions by the same user not shown)
Line 1: Line 1:
{{Hauptlink}}[[Category:Lösungen]]
{{Hauptlink}}[[Category:Lösungen]][[Category:SHADOW (DE)]]


Es wird oft als irritierend empfunden, dass bei einer Verringerung der Nabenhöhe einer WEA bei Beibehaltung des Typs (also selbem Rotordurchmesser) an vielen benachbarten Immissionsorten dennoch ''mehr'' Beschattung auftritt.
Es wird oft als irritierend empfunden, dass bei einer ''Verringerung'' der Nabenhöhe ''mehr'' Beschattung an einem Rezeptor auftritt (dies gilt analog bei einer Erhöhung des Schattenrezeptors bei gleich bleibender WEA-Höhe). Ob dies an einer spezifischen Position so ist oder nicht hängt von der Himmelsrichtung und der Entfernung zur WEA ab. Grundsätzlich kann es aus zwei Gründen auftreten.


Ob dies an einer spezifischen Position so ist oder nicht hängt von der Himmelsrichtung und der Entfernung zur WEA ab. Warum es grundsätzlich auftrten kann, lässt sich mit einer einfachen Beziehung erklären:


* Wenn die Sonne am Himmel steht, wirft die WEA einen Schatten
====1. Gleiche Zeit, größere Fläche====
* Die Nabenhöhe '''hat keinen''' Einfluss darauf, wie lange die Sonne am Himmel steht
* Die Dauer, die insgesamt ein WEA-Schatten auf die Erde geworfen wird, ist also unabhängig von der Nabenhöhe
* Die Nabenhöhe '''hat einen''' Einfluss darauf, wie groß die insgesamt vom Schatten betroffene Fläche ist - je niedriger die WEA, desto kleiner die betroffene Fläche (*)
* Wenn die Schattendauer gleich bleibt, aber die betroffene Fläche kleiner wird, so muss '''im Mittel''' jeder Punkt mehr Schatten bekommen (**)


Dieser Punkt ist in der Mehrzahl der Fälle für das genannte Phänomen verantwortlich:


(*) Unter Vernachlässigung der Schattenreichweite aufgrund der Blattbreite - diese ist für das hier erklärte Phänomen nicht von Bedeutung
* Die Nabenhöhe '''hat keinen''' Einfluss darauf, wie lange die Sonne am Himmel steht und einen WEA-Schatten wirft.
* Die Nabenhöhe '''hat einen''' Einfluss darauf, wie groß die insgesamt im Jahresverlauf vom Schatten betroffene Fläche ist - je niedriger die WEA, desto kleiner die betroffene Fläche (*)
* Wenn die Schattendauer gleich bleibt, aber die betroffene Fläche kleiner wird, so muss '''im Mittel''' jeder Punkt mehr Schatten bekommen (nicht jedoch jeder spezifische Punkt).


(**) Nicht jedoch jeder spezifische Punkt - da die Sonnenbahn komplex ist, gibt es auch einige Orte, die bei geringeren Nabenhöhen weniger oder gar keinen Schatten mehr erhalten.
 
(*) Unter Vernachlässigung der Schattenreichweite aufgrund der Blattbreite - diese ist für die hier gelieferte Erklärung nicht von Bedeutung.
 
 
 
====2. Die Reichweite des Schattens wird ab Rotor gemessen====
 
Dieser Punkt ist in der Regel dann für das genannte Phänomen verantwortlich, wenn an einem Immissionsort bei hohen Nabenhöhen gar keine Beschattung registriert wird, bei niedrigen Nabenhöhen aber doch.
 
Die [[SHADOW-Berechnungsmethode#Schattenreichweite|Schattenreichweite]] wird aus der Blattbreite in Relation zur Sonnengröße berechnet und ist die maximale Entfernung '''vom Rotor''', in der ein Schatten noch als störend empfunden wird. Wie weit dieser Punkt '''vom Fuß''' der WEA entfernt ist, hängt von der Nabenhöhe ab und lässt sich im flachen Gelände mit dem Satz des Pythagoras ermitteln:
 
a<sup>2</sup> + b<sup>2</sup> = c<sup>2</sup>
 
mit
 
a = Nabenhöhe
 
b = Entfernung des Schattens vom WEA-Fuß bei maximaler Schattenreichweite
 
c = Schattenreichweite (ab Rotor)
 
 
c ist abhängig vom WEA-Typ, bleibt aber bei unterschiedlichen Nabenhöhen desselben WEA-Typs gleich. Wird die Nabenhöhe (a) reduziert, muss die Entfernung des Schattens vom WEA-Fuß bei maximaler Schattenreichweite (b) zunehmen.
 
Bei unterschiedlichen Nabenhöhen geht es hierbei oft nur um wenige Meter, die sich die Schattenreichweite ab Fuß der WEA ändert. Wenn ein Immissionsort genau in der "richtigen" Entfernung liegt, kann es dennoch vorkommen, dass er bei hohen Nabenhöhen außerhalb der Schattenreichweite liegt, bei niedrigen Nabenhöhen aber innerhalb und deshalb Beschattung auftritt.

Latest revision as of 09:12, 8 January 2024

Zur deutschen Hauptseite | Alle deutschsprachigen Seiten

Es wird oft als irritierend empfunden, dass bei einer Verringerung der Nabenhöhe mehr Beschattung an einem Rezeptor auftritt (dies gilt analog bei einer Erhöhung des Schattenrezeptors bei gleich bleibender WEA-Höhe). Ob dies an einer spezifischen Position so ist oder nicht hängt von der Himmelsrichtung und der Entfernung zur WEA ab. Grundsätzlich kann es aus zwei Gründen auftreten.


1. Gleiche Zeit, größere Fläche

Dieser Punkt ist in der Mehrzahl der Fälle für das genannte Phänomen verantwortlich:

  • Die Nabenhöhe hat keinen Einfluss darauf, wie lange die Sonne am Himmel steht und einen WEA-Schatten wirft.
  • Die Nabenhöhe hat einen Einfluss darauf, wie groß die insgesamt im Jahresverlauf vom Schatten betroffene Fläche ist - je niedriger die WEA, desto kleiner die betroffene Fläche (*)
  • Wenn die Schattendauer gleich bleibt, aber die betroffene Fläche kleiner wird, so muss im Mittel jeder Punkt mehr Schatten bekommen (nicht jedoch jeder spezifische Punkt).


(*) Unter Vernachlässigung der Schattenreichweite aufgrund der Blattbreite - diese ist für die hier gelieferte Erklärung nicht von Bedeutung.


2. Die Reichweite des Schattens wird ab Rotor gemessen

Dieser Punkt ist in der Regel dann für das genannte Phänomen verantwortlich, wenn an einem Immissionsort bei hohen Nabenhöhen gar keine Beschattung registriert wird, bei niedrigen Nabenhöhen aber doch.

Die Schattenreichweite wird aus der Blattbreite in Relation zur Sonnengröße berechnet und ist die maximale Entfernung vom Rotor, in der ein Schatten noch als störend empfunden wird. Wie weit dieser Punkt vom Fuß der WEA entfernt ist, hängt von der Nabenhöhe ab und lässt sich im flachen Gelände mit dem Satz des Pythagoras ermitteln:

a2 + b2 = c2

mit

a = Nabenhöhe

b = Entfernung des Schattens vom WEA-Fuß bei maximaler Schattenreichweite

c = Schattenreichweite (ab Rotor)


c ist abhängig vom WEA-Typ, bleibt aber bei unterschiedlichen Nabenhöhen desselben WEA-Typs gleich. Wird die Nabenhöhe (a) reduziert, muss die Entfernung des Schattens vom WEA-Fuß bei maximaler Schattenreichweite (b) zunehmen.

Bei unterschiedlichen Nabenhöhen geht es hierbei oft nur um wenige Meter, die sich die Schattenreichweite ab Fuß der WEA ändert. Wenn ein Immissionsort genau in der "richtigen" Entfernung liegt, kann es dennoch vorkommen, dass er bei hohen Nabenhöhen außerhalb der Schattenreichweite liegt, bei niedrigen Nabenhöhen aber innerhalb und deshalb Beschattung auftritt.