Verwenden von Online-Rauigkeitsdaten

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Online-Rauigkeitsdaten bedürfen einer besonderen Behandlung:

  • die Rauigkeitswerte müssen geprüft und ggf. korrigiert werden
  • Die Flächen können gegenüber einem (korrekt georeferenzierten) Kartenhintergrund verschoben sein - dies muss ggf. korrigiert werden
  • Beim Export in eine Rauigkeits-Liniendatei (zwingend notwendig für die Verarbeitung in WAsP) muss ein spezielles Verfahren verwandt werden


Unterschiede zwischen Online- und regulären Rauigkeitsdaten

Eine reguläre Rauigkeits-Areal-Karte besteht aus digitalisierten Flächen (z.B. Wäldern, Siedlungen) und dem Raum dazwischen (Hintergrund). Rauigkeiten werden einerseits für die unterschiedlichen Flächentypen definiert, andererseits wird eine Hintergrundrauigkeit festgelegt. Die Hintergrundrauigkeit wird überall dort verwendet, wo keine Flächen digitalisiert sind.

Online-Rauigkeitsdaten liegen flächendeckend vor, d.h. auch die Bereiche zwischen Wäldern und Siedlungen sind mit digitalisierten Flächen bedeckt. Das Areal-Objekt erwartet trotzdem die Eingabe einer Hintergrundrauigkeit, beachten Sie aber, dass diese erst dort verwendet wird, wo die Rauigkeitskarte endet (in der Regel 30km von der Objektposition entfernt).

Eine weitere Besonderheit von Online-Rauigkeitsdaten ist, dass die einzelnen Flächen dort immer Kante auf Kante aneinanderstoßen. Dies kommt daher, dass es sich bei den Originaldatenquellen um Rasteraten handelt, die auf dem EMD-Server erst in Flächen umgewandelt werden, indem Rasterpunkte gleicher Rauigkeit mit einer gemeinsamen Grenzlinie umgeben werden.


Prüfung der Rauigkeitswerte

Die in Online-Quellen vergebenen Rauigkeitswerte weichen oft von einer Vor-Ort-Beurteilung ab. Grund hierfür ist, dass die Onlinedaten in der Regel aus Landnutzungskartierungen oder ähnlichen Primärquellen abgeleitet werden, es aber keine eindeutige Korrelation zwischen Landnutzung und Rauigkeit gibt. So kann eine Landnutzung "Landwirtschaftliche Nutzfläche" sowohl für ausgeräumte Agrarfluren mit einer Rauigkeitsklasse nahe 1 stehen, als auch für kleinteilige Agrarlandschaft mit planmäßig angelegtem Windschutz durch Hecken und einer Rauigkeitsklasse um 3.

Die Online-Rauigkeiten sollten deshalb auf jeden Fall sorgfältig geprüft werden. In besonderem Maße gilt das für die offenen Landschaftsbereiche (zwischen Siedlungen und Wäldern), da

  • diese meist einen Großteil der Karte einnehmen
  • dieser Landschaftstyp relativ unspezifisch ist und deshalb die größten Abweichungen zwischen Realität und Onlinequelle zu erwarten sind.

Die folgende Technik hilft bei der Identifizierung, welche Flächen mit welcher Rauigkeit angegeben sind.

  • Wenn in der Liste der Flächentypen im Areal-Objekt das Häkchen vor einem Flächentyp gelöscht wird, verschwinden die Areae der entsprechenden Farbe.
  • Dies gilt auch, wenn die WindPRO-Karte nur im Hintergrund des Eigenschaftsfensters (mit der Flächentypen-Liste) zu sehen ist
  • Durch gezieltes löschen von Häkchen kann also auf der Karte im Hintergrund verfolgt werden, um welche Flächen es sich handelt.
  • Nutzen Sie dies, um den Flächentyp für die offnene Landschaftsbereiche zu identifizieren. Oft sind dies die Rauigkeitsklassen 1,8 oder 1,9.
  • Am besten ist es, die Flächentypen für die offenen Landschaftsbereiche zu deaktivieren und stattdessen eine realistische Hintergrundrauigkeit zu vergeben:
    • Identifizieren des Flächentyps für die offenen Landschaftsbereiche
      • Wenn in der Liste der Flächentypen im Areal-Objekt das Häkchen vor einem Flächentyp gelöscht wird, verschwinden die Areae der entsprechenden Farbe.
      • Nutzen Sie dies, um den Flächentyp für die offnene Landschaftsbereiche zu identifizieren. Oft sind dies die Rauigkeitsklassen 1,8 oder 1,9.
      • Lassen Sie diese Deaktiviert (Häkchen in Liste der Flächentypen nicht gesetzt)


Beurteilen Sie vor Ort die Rauigkeit für die offenen Landschaftsbereiche (zwischen Siedlungen / Wäldern). Die Rauigkeiten, die seitens der Online-Quellen hierfür angenommen werden, weichen oft von einer Vor-Ort-Beurteilung ab [1]


Wenn Du die Hintergrundrauigkeiten aus den Onlinedaten akzeptabel findest (was sie allerdings nicht immer sind), dann kannst Du so weiterarbeiten. Bei der Berechnung in WAsP sollte es zum im Folgenden beschriebenen Modus höchstens kleine Unterschiede geben (vorausgesetzt die ausgeschalteten Areale werden durch die selbe Hintergrundrauigkeit ersetzt).

Diesen Umgang empfehle ich für Online-Rauigkeiten: Identifiziere im Areal-Objekt den Flächentyp, der für die Flächen zwischen Wäldern und Siedlungen zuständig ist (den Hintergund). Modus dafür: In der Flächentyp-Liste im Areal-Objekt die Flächentypen, die in Frage kommen, ausklicken und die Karte beobachten. Wenn die Hintergrund-Flächen verschwinden, hast Du den richtigen Flächentyp gefunden. Dieser bleibt ab jetzt deaktiviert. Dann musst Du nur noch die Hintergrundrauigkeit mit dem von Dir angenommenen Rauigkeitswert definieren. Neben der aufgeräumteren Optik und der besseren Beeinflussbarkeit der Hintergrundrauigkeit reduziert das auch die Datenmenge,die an WAsP geschickt wird, in der Regel bedeutend und macht jeden Arbeitsschritt, der mit Rauigkeiten zu tun hat, schneller.

  1. Grundsätzlich gilt dies für alle Online-Rauigkeiten, für die genannten Bereiche ist es aber von besonders hoher Bedeutung, diese zu korrigieren