WAsP-CFD-Überblick

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Die Windenergienutzung in sehr komplexem Gelände erfordert angemessene Werkzeuge, um die Windverhältnisse vorherzusagen. Linearisierte Strömungsmodelle wie WAsP stoßen in solchen Geländekategorien an ihre Grenzen, daher wurde in den letzten Jahren viel Arbeit investiert, nicht-lineare Stömungsmodelle (CFD – Computational Fluid Dynamics) an die Anforderungen der Windenergienutzung anzupassen. Wenn sie korrekt ausgeführt werden, sind die Unsicherheiten von CFD-Analysen im komplexen Gelände im Allgemeinen geringer als die linearisierter Modelle.

Bisher hatten CFD-Anwendungen zwei zentrale Nachteile:

  • CFD erfordert hochspezialisierte Anwender, in der Regel mit Hochschulbildung in den Bereichen Meteorologie oder Physik.
  • Um Modell- und numerische Fehler zu minimieren, erfordert CFD Rechnerressourcen, die weit über reguläre Anwendercomputer hinausgehen.


WAsP-CFD hat seine eigene Herangehensweise an diese Probleme:

  • WAsP-CFD-Berechnungen sind vollautomatisch und die Einrichtung einer Berechnung entspricht weitgehend der einer traditionellen WAsP-Berechnung
  • Da die tatsächliche Modellierung auf einem Hochleistungs-Rechencluster abläuft, müssen keine Kompromisse zwischen verfügbarer Rechenzeit und Qualität der Berechnung eingegangen werden


Modellüberblick


Eine traditionelle WAsP-Berechnung schließt vier Modelle ein:

  1. Berechnung von Orographie-Speedups (IBZ)
  2. Berechnung des Effekts von Rauigkeitswechseln
  3. Berechnung des Einflusses von Nicht-neutralen Stabilitätsbedingungen auf den vertikalen Transport
  4. Berechnung der Reduktion der Windgeschwindigkeit durch Hindernisse

In WAsP-CFD werden die Modelle (1) und (2) ersetzt durch ein kombiniertes Modell der Strömungsänderungen, berechnet vom nicht-linearen CFD-Solver Ellipsys3D auf dem EMD Hochleistungscluster. Diese Modelle setzen eine neutrale atmosphärische Schichtung voraus, was ebenso für ihr WAsP-CFD-Gegenstück gilt. Die vom CFD-Solver berechneten Strömungsänderungen beziehen sich auf eine mittlere Rauigkeit im Luv (Upstream), die als Referenz- oder Mesoskalen-Rauigkeit bezeichnet wird und die das Ausgangsprofil für jeden der 36 Modellsektoren definiert.

Die Ausführung der Modellierung ist vollautomatisch und benötigt ausschließlich Geländedaten, keine Winddaten. WAsP-CFD konfiguriert das Geländemodell basierend auf den Geländedaten in windPRO, erzeugt ein Berechnungsraster und definiert Grenzbedingungen. Dann wird die eigentliche CFD-Berechnung auf dem Hochleistungs-Cluster so lange ausgeführt, bis die Konvergenzkriterien erfüllt sind. Die Ergebnisse der Geländemodellierung werden dem Anwender in Form von relativen Windgeschwindigkeitsänderungen (Speedups) und Richtungsänderungen für die weitere Verarbeitung (in der Regel die Kalibrierung mit eigenen Winddaten) zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen zu WAsP-CFD finden Sie in A. Bechmann: WAsP CFD – A new beginning in wind resource assessment #ref A. Bechmann: WAsP CFD – A new beginning in wind resource assessment; DTU o.J.; CFD - A new beginning in wind resource assessment.ashx?la=da http://www.wasp.dk/-/media/Sites/WASP/Products/CFD/WAsP%20CFD%20-%20A%20new%20beginning%20in%20wind%20resource%20assessment.ashx?la=da (Letzter Zugriff 15.01.2016) #ref#, Troen/Hansen: Wind resource estimation in complex terrain: Prediction skill of linear and non-linear micro-scale models #Ref Troen, I., & Hansen, B. O. (2015). Wind resource estimation in complex terrain: Prediction skill of linear and nonlinear micro-scale models. Poster session presented at AWEA Windpower Conference & Exhibition, Orlando, FL, United States; http://orbit.dtu.dk/en/publications/wind-resource-estimation-in-complex-terrain-prediction-skill-of-linear-and-nonlinear-microscale-models%28a1ca486c-0adf-4966-be11-2d9652afc32e%29.html (Letzter Zugriff 15.01.2016)#ref sowie auf der Produkthomepage des Herstellers DTU #ref http://www.wasp.dk/waspcfd (letzter Zugriff 15.01.2016)#ref. Dort findet sich auch eine Beschreibung des eigentlichen Strömungsmodells #ref http://www.wasp.dk/waspcfd#flow-model (letzter Zugriff 15.01.2016)#ref


Systemvoraussetzungen

WAsP-CFD stellt keine spezifischen Hardware-Anforderungen, da der rechnerisch aufwändige Teil der Berechnung auf dem Hochleistungs-Cluster von EMD durchgeführt wird. Eine Internetverbindung wird benötigt, um das Geländemodell hoch- und die Ergebnisse herunterzuladen. Die Kommunikation mit dem Cluster geschieht über eine verschlüsselte HTTPS-Verbindung.

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Die folgenden Lizenz-Voraussetzungen müssen gegeben sein:

  • WAsP 11 (oder höher) mit gültiger Lizenz. Dies muss in windPRO die aktive WAsP-Version sein (Fettdruck im Fenster ##Daten und Modelle##).
  • windPRO 2.9 oder höher mit einer gültigen Lizenz für die Module BASIS und MODEL

Weiterhin muss für jede Berechnungsfläche von 2x2 km Größe ein sogenannter Calculation Credit erworben werden. Neben Einzelcredits oder größeren Mengen von Credits existieren auch Abonnement-Modelle #ref http://www.emd.dk/windpro/online-ordering/price-list/prices-wasp-products/ (letzter Zugriff 15.01.2016)#ref. Eine Online-Bestellung ist über die Homepage von EMD möglich #ref http://www.emd.dk/windpro/online-ordering/ (letzter Zugriff: 15.01.2016)#ref.


Einrichten der Berechnung

Die Berechnungsvoraussetzungen für eine WAsP-CFD-Berechnung werden in einem [[Terraindatenobjekt]] definiert, das für den ## Terraindatenobjekt#CFD-Berechnung Zweck WAsP-CFD## definiert ist.

  • Höhenlinien sollen mindestens einen Radius von 20 km um die Berechnungsfläche(n) abdecken. Sie sollten bis zu einer Entfernung von 8 km einen vertikalen Linienabstand von 5 m nicht überschreiten, jenseits von 8 km reicht ein Vertikalabstand von 10 m. Wenn die Höhendaten in einem ##Höhenraster-Objekt## vorliegen, prüfen Sie die Linienabstände für die Konvertierung in Linien auf dem Register #Fundort|Höhenraster-Objekt – WAsP-Einstellungen.
  • Rauigkeitsdaten sollen mindestens einen Radius von 20 km um die Berechnungsfläche(n) abdecken.
  • Die Berechnungsflächen werden auf dem Register ## Terraindatenobjekt#Register_RESOURCE-/CFD-Fläche (CFD) ## definiert. Die Berechnungsflächen dürfen sich überlappen. Wenn die Windparkfläche so geformt ist, dass ein Messmast am Rande einer Fläche liegen würde, sollte dieser eher eine eigene Berechnugsfläche bekommen (in der er dann mittig liegt).



Start der Berechnung


Zu Allgemeinen Informationen zum Start einer Berechnung siehe ##Berechnungen – Grundlagen##.


##Register Hauptteil##

Hier wird ein Name für die Berechnung angegeben und das Terraindatenobjekt ausgewählt (falls mehrere existieren).

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Register Berechnungen

Sobald Sie auf das Register Berechnungen wechseln, meldet sich windPRO am Hochleistungs-Cluster („Cerebrum“) an. Wenn die Anmeldung fehlschlägt, überprüfen Sie bitte Ihre Internet-Verbindung und ggf. Firewall-Einstellungen. Schlägt die Anmeldung dennoch fehl, kontaktieren Sie ##EMD.

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Wählen Sie die gewünschten Teilflächen aus und klicken Sie auf ##Knopf Gewählte starten## (rechts unten).

Die Spalte Erwartete Fertigstellung wird nach kurzer Verzögerung ausgefüllt. Verlassen Sie das Berechnungsfenster mit Knopf Ok . Während der Wartezeit können Sie mit anderen Projekten weiterarbeiten oder windPRO vollständig schließen. Nach Abschluss der Berechnung auf dem Cluster erhalten Sie eine Information per Email.


Statusprüfung der Berechnung

  • Öffnen Sie die laufende CFD-Berechnung in WindPRO
  • Gehen Sie auf das Register Berechnungen
  • In der Tabelle sehen Sie das geschätzte Berechnungsende unter Erwartete Fertigstellung

Wenn gleichzeitig mehrere CFD-Berechnungen laufen oder Sie derzeit ein anderes Projekt bearbeiten, verwenden Sie ##Fundort Menü Optionen # WAsP-CFD Onlinestatus# um den Fortschritt zu überprüfen.

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Download der Ergebnisse

Nach Abschluss der Berechnung erhalten Sie eine Email (an die Email-Adresse Ihrer WindPRO-Aktivierung) mit dem Inhalt “Job completed OK”. Nun können Sie die Ergebnisse downloaden:

  • Starten Sie WindPRO und laden Ihr Projekt
  • Öffnen Sie die CFD-Berechnung in WindPRO
  • Gehen Sie auf das Register Berechnungen
  • Über den Knopf # Knopf # Auswahl herunterladen werden die Ergebnisse heruntergeladen.
  • Es werden automatisch Ergebnislayer für die heruntergeladenen Kacheln erstellt.

Die Ergebnisdateien werden standardmäßig in einen Unterordner OnlineCFDResults heruntergeladen und haben die Endung CFDRES. Sie enthalten für 13 Stützhöhen und 36 Richtungssektoren jeweils Speedups, Richtungswechsel, Turbulenz und Neigungswinkel der Anströmung.

Sie können die Ergebnisse jeder CFD-Berechnung auch von einem anderen Projekt aus via ##Fundort Menü Optionen # WAsP-CFD Onlinestatus# herunterladen. Dabei sollten Sie sicherstellen, die Ergebnisdateien im richtigen Projekt-Ordner zu speichern. Wenn es nötig sein sollte, können die Ergebnislayer manuell erstellt werden (#Fundort Ergebnislayer-Fenster – Kontextmenü – Layer laden#).


Verwenden der CFD-Ergebnisse

Im bisherigen CFD-Berechnungsablauf haben Winddaten noch keine Rolle gespielt, die CFD-Modellierung und Berechnung der CFDRES-Kacheln basierte ausschließlich auf Geländedaten. Die CFDRES-Kacheln beinhalten, wie sich (bisher undefinierte) Windverhältnisse aufgrund des Geländes relativ ändern würden.

Die Winddaten können auf zwei unterschiedliche Arten in Berechnungen eingebracht werden:

  • Über den ##Scaler (DE)|##, der für Zeitreihen-basierte Berechnungen verwendet wird. Im Scaler wird bei der traditionellen WAsP-Methode ein Terraindatenobjekt zur Definition des Mikrostandorts verwendet. Soll stattdessen WAsP-CFD verwendet werden, wird dieses durch CFDRES-Dateien ersetzt. Diese müssen die Position des METEO-Objekts mit der Zeitreihe sowie die WEA-Standorte abdecken.
  • In Form einer regionalen Windstatistik:
    • Verwenden Sie keine mit der traditionellen WAsP-Methode erzeugte regionale Windstatistik zusammen mit WAsP-CFD-Berechnungen. Die regionale Windstatistik muss ebenfalls mit WAsP-CFD berechnet sein. Dies geschieht im Modul #STATGEN (DE)|# oder in #MCP (DE)|#, wo anstelle eines Terraindatenobjekts auch eine CFD-Kachel ausgewählt werden kann.
    • In #PARK (DE)|#-, #WAsP interface (DE)|#- und #RESOURCE (DE)|#-Berechnungen, wo ein Terraindatenobjekt als Ausgangspunkt für eine traditionelle WAsP-Berechnung ausgewählt werden kann, können stattdessen auch CFDRES-Kacheln in Kombination mit WAsP-CFD-erzeugten Windstatistiken verwendet werden.
    • Im METEO-Objekt (Profil) und METEO-Analyzer (Kreuzvorhersage) können ebenfalls CFDRES-Kacheln anstelle eines Terraindatenobjekts verwendet werden. Die zusätzliche Angabe einer regionalen Windstatistik ist hier nicht notwendig, da die Winddaten in diesem Fall direkt aus METEO-Zeitreihe kommen und intern in eine regionale Windstatistik umgewandelt werden.