SHADOW-Berechnung
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Dieses Kapitel behandelt nur die Eingaben im Berechnungsmodul. Für Berechnungsvoraussetzungen und einen Überblick über den gesamten Berechnungsablauf siehe SHADOW-Überblick.
Anmerkung: Bitte vergewissern Sie sich, dass im Projekt die Zeitzone korrekt gesetzt ist. Dies ist für eine korrekte Schattenwurfberechnung unerlässlich:
Projekteigenschaften → Register Projekt und Standort → Zeitzone
Zum Start einer SHADOW-Berechnung klicken Sie im Berechnungsfenster auf den grünen Pfeil vor SHADOW (ein gelber Pfeil wird gezeigt, wenn das Modul nicht lizenziert ist)
Register Hauptteil
Hier wird ausgewählt, welcher Typ von Berechnung durchgeführt werden soll:
- Schatten an Rezeptoren, mit oder ohne Schattenabschaltung und/oder
- Schattenkarte
Standardeinstellung ist die Berechnung der Astronomisch maximal möglichen Beschattungsdauer an Rezeptoren. Zusätzliche Berechnungsoptionen werden weiter unten erläutert.
Rezeptoren- und Kartenberechnung können in derselben Berechnung oder in getrennten Berechnungen durchgeführt werden. Werden in einer Berechnung Einstellungen zur Schattenabschaltung einzelner WEA getroffen, kann jedoch in derselben Berechnung keine Schattenkarte berechnet werden.
Meteorologisch wahrscheinliche Beschattung auf Basis von Statistiken: Aktiviert ein zusätzliches Register Statistische Daten, auf dem monatliche Sonnenscheinwahrscheinlichkeiten und Winddaten angegeben werden können. Die ausgegebenen Beschattungsdauern werden um entsprechende Faktoren reduziert.
Meteorologisch wahrscheinliche Beschattung auf Basis von Zeitreihe (Experimentell): Aktiviert ein zusätzliches Register Zeitreihe, auf dem eine Zeitreihe mit einem Sonnenscheinsignal verknüpft werden kann. Meteorologisch wahrscheinliche Beschattungsdauern werden dann anhand der tatsächlichen Sonnenscheindauern in der Referenzperiode, die durch die Zeitreihe abgedeckt ist, ermittelt.
Schattenkarte: siehe Register Schattenkarte.
Schattenabschaltung: Eine Schattenabschaltung wird häufig behördlicherseits angeordnet oder vom Betreiber freiwillig implementiert, um benachbarte Gebäude vor den sich bewegenden Rotorschatten zu schützen. Ist dieses Häkchen gesetzt, erscheint ein weiteres Register, auf dem definiert werden kann, welche WEA wann abgeschaltet werden:
- Nach Abschaltplan (siehe Register Abschaltplan): Abschaltperioden werden als Tabelle angegeben (manuelle Eingabe oder Import aus Tabellenprogramm)
- Nach WEA/Rezeptor-Kombination (siehe Register Abschaltung WEA@Rezeptor): Diese Option ist nur beim neu berechnen von zuvor bereits durchgeführten Berechnungen verfügbar. Es wird angegeben, dass bestimmte WEA abgeschaltet werden, wenn sie bestimmte Rezeptoren beschatten würden.
Erweiterte Einstellungen
Markieren dieser Option eröffnet die folgenden weiteren Optionen:
Die gezeigten Einstellungen entsprechen dem üblichen Standard, d.h. die Reichweite des WEA-Schattens wird anhand der Daten zur Blattgeometrie aus dem WEA-Katalog berechnet. Sind im WEA-Katalog keine Daten angegeben, wird ein worst-case-Wert von 2500m angenommen. Dieser deckt auch große WEA-Typen ab – sind alle verwendeten WEA ohne Rotorblattdaten kleiner, kann der Wert reduziert werden. Anhaltswerte sind: bis 50 m Rotordurchmesser: 1000 m; bis 70 m Rotordurchmesser: 1500 m; bis 100 m Rotordurchmesser: 2000 m; darüber: 2500 m. Jenseits der berechneten oder angegebenen Reichweite wird der Schattenwurf einer WEA als nicht mehr relevant betrachtet. Die Reichweite ist ein Absolutes Abstandskriterium, das als Kreis um die WEA vorgestellt werden kann, innerhalb dessen die anhand des Sonnenstands berechnete Beschattungsdauer voll wirksam ist, jenseits dessen aber kein Schatten mehr auftritt.
Steht die Sonne weniger als 3° über dem Horizont, wird der daraus resultierende Schatten aufgrund der Brechung und der Trübung der Atmosphäre als nicht relevant betrachtet. Dieser Wert kann zur besseren Berücksichtigung lokaler Verhältnisse angepasst werden. Bezugspunkt für die Berechnung des Winkels ist die Mitte der Sonnenscheibe.
Unter Referenzjahr wählen kann, wenn dies verlangt wird, der Schattenkalender für ein spezielles Jahr ausgegeben werden. Wird kein spezielles Jahr gewählt, zeigt der Kalender das Referenzjahr 1981.
Register WEA
Wählen Sie im oberen Fenster die Layer, auf denen WEA liegen, die in der Berechnung berücksichtigt werden sollen. Es werden alle WEA aus den gewählten Layern verwendet, es sei denn, es werden die Kästchen vor Neue WEA und/oder Existierende WEA gelöscht – dann erscheint darunter eine WEA-Auswahlliste, in der Sie für beide Kategorien - neue sowie existierende WEA - jede einzelne WEA für die Berechnung ein- und ausschließen können.
Register Rezeptoren
Hier können, analog zur WEA-Auswahl, die zu verwendenden Rezeptoren ausgewählt werden. Dieses Register erscheint nur, wenn auf dem Register Hauptteil die Berechnung für Rezeptoren aktiviert ist.
Register ZVI
Mit jeder SHADOW-Berechnung wird eine vereinfachte Sichtbarkeitsberechnung durchgeführt, die überprüft, ob eine Sichtbeziehung zwischen WEA und Rezeptor besteht. Diese Berechnung wird ein einer Rasterauflösung von 1m horizontal durchgeführt und kann bei vielen WEA und Immissionsorten relativ zeitaufwändig sein. Wenn Sie sicher sind, dass Hindernisse am Standort nicht relevant sind, können Sie die Sichtbarkeitsberechnung deaktivieren.
Ansonsten werden für die Ermittlung der Sichtbeziehung folgende Eingangsdaten berücksichtigt:
- Orographie (via Linien-Objekt oder Höhenraster-Objekt), umgerechnet in ein Rastermodell mit 1 m Auflösung.
- Hindernisse (via Areal-Objekt mit Zweck: ZVI und/oder Hindernis-Objekt mit Porosität zwischen 0 und 0,3 [einschließlich]), die als zusätzliche Höhen auf das gerasterte Orographiemodell aufgebracht werden; dabei wird das Originalraster nicht verändert.
Die Verwendung von Areal-Objekten und Hindernissen kann getrennt angewählt werden. Für die Areal-Objekte kann eine Unterauswahl nach spezifischen Areal-Objekten erfolgen. Ist das Häkchen bei Hindernisse gesetzt, werden grundsätzlich alle Hindernisse, die die Porositätsvoraussetzung 0 - 0,3 erfüllen, verwendet. Die Layerauswahlen auf den Registern WEA und Rezeptoren spielen hierbei keine Rolle.
Für Rezeptoren wird die Sichtbeziehung von der Mitte des Rasterpunkts, in dem der Rezeptor liegt, in Höhe des höchsten Punktes (Fensteroberkante), bzw. bei Flächen aus der Höhe über Grund ermittelt. Für Schattenkarten wird die auf diesem Register angegebene Augenhöhe verwendet (sofern dies auf Register Schattenkarte gewählt ist). Besteht von dort aus eine vom kombinierten Orographie+Hindernis-Rastermodell ungestörte Sichtbeziehung mindestens zur oberen Blattspitze einer WEA, wird diese WEA am Rezeptor als "sichtbar" betrachtet und ihr Schattenwurf wird dort in vollem Umfang berücksichtigt.
(Hier klicken für Versionen vor windPRO 3.2)
- Orographie (via Linien-Objekt oder Höhenraster-Objekt), umgerechnet in ein Rastermodell mit der auf dem Register ZVI angegebenen Auflösung [m]
- Hindernisse (via Areal-Objekt mit Zweck: ZVI und/oder Hindernis-Objekt mit Porosität zwischen 0 und 0,3 [einschließlich]), die als zusätzliche Höhen auf das gerasterte Orographiemodell aufgebracht werden; dabei wird das Originalraster nicht verändert.
Die Verwendung von Areal-Objekten und Hindernissen kann getrennt angewählt werden. Die Orographie wird immer berücksichtigt.
Die Sichtbeziehung wird von der Mitte des Rasterpunkts, in dem der Rezeptor liegt, in der auf dem Register ZVI genannten Augenhöhe aus ermittelt. Besteht von dort aus eine vom kombinierten Orographie+Hindernis-Rastermodell ungestörte Sichtbeziehung mindestens zur oberen Blattspitze einer WEA besteht, wird diese WEA am Rezeptor als "sichtbar" betrachtet und ihr Schattenwurf wird dort in vollem Umfang berücksichtigt. Der ZVI-Berechnungsmodus ist geeignet, um bei Berechnungen in kleinen Maßstäben die Sichtbarkeit einer WEA hinreichend genau zu ermitteln. Werden kleinteilige räumliche Situationen berechnet oder sehr exakte Ergebnisse benötigt, sollten Sie sich einiger wichtiger Beschränkungen bewusst sein:
- Die Sichtbeziehung wird nicht für die tatsächliche Position und Größe des Rezeptors berechnet, sondern für die nächstgelegene Rasterposition und die auf dem Register ZVI angegebene Höhe über Grund (Standardwert 1,5 m)
- Die Sichtbeziehung wird auf Basis eines Rastermodells des Geländes und der Hindernisse (Hindernis- oder Areal-Objekte) berechnet. Hindernisse, die kleiner als die auf dem Register ZVI angegebene Rasterweite sind, werden ggf. nicht berücksichtigt (abhängig von ihrer Position zum Raster). Für kleinteilige Situationen sollte die Auflösung auf angemessene niedrige Werte (z.B. 0,5 m) gesetzt werden.
Der ZVI-Berechnungsmodus ist geeignet, um bei Berechnungen in kleinen Maßstäben die Sichtbarkeit einer WEA hinreichend genau zu ermitteln. Werden kleinteilige räumliche Situationen berechnet oder sehr exakte Ergebnisse benötigt, sollten Sie sich einiger wichtiger Beschränkungen bewusst sein:
- Bei der Rezeptor-Berechnung wird die Sichtbeziehung nicht für die tatsächliche Position und Größe des Rezeptors berechnet, sondern für die nächstgelegene Rasterposition im 1m-Raster und die definierte Höhe über Grund.
- Die Sichtbeziehung wird auf Basis eines Rastermodells des Geländes und der Hindernisse (Hindernis- oder Areal-Objekte) berechnet. Bei der Berechnung von Schattenkarten werden Hindernisse, die kleiner als die auf dem Register Schattenkarte|Auflösung angegebene Rasterweite sind ("Raster Sichtbarkeitsberechnung"), ggf. nicht berücksichtigt (abhängig von ihrer Position zum Raster). Für kleinteilige Situationen sollte die Auflösung auf angemessene niedrige Werte (z.B. 1 m) gesetzt werden.
- Eine WEA wird aus Sicht des Rezeptors nur als "sichtbar" oder "nicht sichtbar" betrachtet. Es ist nicht möglich, auf Teilverdeckungen einzugehen, z.B. wenn nur das obere Drittel der Rotorkreisfläche sichtbar ist.
Die Option Erhöhter Horizont sollte nur gewählt werden, wenn eine Situation wie in der rechten Grafik auf dem Register erwartet wird. Sie erhöht die Berechnungszeit massiv und reagiert sehr sensibel auf ungenaue Geländemodelle in der Umgebung des Immissionsorts.
Register Statistische Daten
Wenn auf dem Register Hauptteil bei einer der Berechnungsoptionen die Meteorologisch wahrscheinliche Beschattungsdauer auf Basis von Statistik ausgewählt wurde, erscheint dieses zusätzliche Register.
Betriebsstunden
Hier wird angegeben, wie viele Stunden die WEA pro Sektor und Jahr in Betrieb sind. Diese Angaben werden verwendet für die Berechnung der Stillstandszeiten sowie der Richtungsverteilung. Letztere ist relevant, da je nach Richtungsverteilung die WEA entweder frontal oder von der Seite besonnt werden kann und damit die Größe des Schattens an den Rezeptorpositionen variiert. Mit der Richtungsverteilung kann eine mittlere Schattengröße ermittelt werden.
Wurde eine Energieberechnung im selben Projekt durchgeführt, sind also entweder ein Meteo-Objekt oder ein Terraindatenobjekt und die nötigen Modullizenzen vorhanden, so kann dieses unter der Option Berechnen (erfordert Winddaten) ausgewählt werden, die Berechnung der Betriebsstunden wird dann im Rahmen der SHADOW-Berechnung durchgeführt. In diesem Fall ist es auch möglich, eine Startwindgeschwindigkeit anzugeben. Dies ist dann sinnvoll, wenn die WEA schon zu drehen (und damit Beschattung zu erzeugen) beginnt, bevor die Leistungskennlinie einsetzt ("idling").
Der Menüpunkt Manuelle Eingabe, Sektorweise erwartet Eingaben in Stunden pro Sektor. Diese Information erscheint in jeder Energieberechnung auf dem Bericht Produktionsanalyse und kann von dort übernommen werden.
Liegen lediglich sektorweise A- und k-Parameter vor, so können diese zur manuellen Berechnung der Betriebsstunden verwendet werden:
t = e^-((vein / A) ^ k) x 8760h
mit t = Betriebsstunden
vein = Einschaltwindgeschwindigkeit der WEA
Die so ermittelten Betriebsstunden werden dann über die Windrichtungsverteilung auf die Sektoren aufgeteilt.
Achtung:
- Es wird in einer Berechnung lediglich eine Ein- und Ausschaltwindgeschwindigkeit verwendet. Kommen in einer Berechnung unterschiedliche WEA-Typen mit unterschiedlichen Ein- bzw. Ausschaltwindgeschwindigkeiten vor, so wird eine Mittelung über alle WEA durchgeführt (sofern keine Benutzerdefinierte Startwindgeschwindigkeit verwendet wird).
- Für die Berechnung der Schattengröße aus der Windrichtung wird immer die Sektormitte angenommen. Wird nur ein Sektor verwendet, so ist dies Wind aus Richtung 0° (Nord)!
Monatliche Sonnenscheinwahrscheinlichkeit
Die WindPRO-Installation schließt eine Datenbank von etwa 700 Klimastationen weltweit mit Daten zur Sonnenscheinwahrscheinlichkeit ein (Quelle: WRDC - http://wrdc.mgo.rssi.ru/wrdc_en.htm). Automatisch wird von WindPRO die nächstgelegene Station ausgewählt. Die Auswahl kann über den Knopf Station aus Datenbank | Auswählen eingesehen und geändert werden. Dies ist z.B. sinnvoll, wenn die ausgewählte Station sich trotz Nähe klimatisch deutlich vom Standort unterscheidet (z.B. Küstenstandort / Inselstation).
Im Auswahlfenster werden die 20 nächstgelegenen Stationen angezeigt. Wird eine Station angeklickt, so werden links unten die Stationsdaten angezeigt, u.a. auch der Zeitraum, für den Sonnenscheinwahrscheinlichkeiten vorliegen.
Sollen eigene Quellen zur Sonnenscheinwahrscheinlichkeit verwendet werden, können diese Daten über die Option Manuelle Eingabe von | S bzw. S/S0 manuell eingegeben werden. Eine alternative Quelle ist z.B. die Internet-Datenbank www.satel-light.com.
Der Parameter S bezeichnet die mittlere Anzahl der Sonnenscheinstunden in einem Monat. S kann zwischen 0 und 24 (Extremwerte für Polgebiete) schwanken.
Der Parameter S/S0 bezeichnet dagegen den Anteil der Sonnenscheinstunden an den Gesamt-Tagesstunden des Monats (jeweils zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang); er bewegt sich zwischen 0 und 1; übliche Werte für Mitteleuropa liegen im Winter etwa zwischen 0,1 und 0,15 und im Sommer um 0,5.
Register Zeitreihe
Wenn auf dem Register Hauptteil die Berechnungsoption die Meteorologisch wahrscheinliche Beschattungsdauer auf Basis von Zeitreihe (experimentell) ausgewählt wurde, erscheint dieses Register:
Hier können Sonnenschein- und Wind-Zeitreihen angegeben werden, anhand derer ermittelt werden kann, wie viel Beschattung tatsächlich im Referenzjahr zu verzeichnen war. Diese Option ist derzeit noch experimentell.
Die Auswahl der Zeitreihe erfolgt über die beiden Menüs am oberen Rand des Fensters. Es kann entweder eine *.wti-Datei ausgewählt werden (siehe Kapitel Meteo-Analyzer) oder eine normale Zeitreihe in einem Meteo-Objekt. Bei beiden Optionen müssen in derselben Zeitreihe sowohl Wind- als auch Sonnenscheindaten vorhanden sein, wobei die Sonnenscheindaten entweder als Strahlung oder als Wolkenbedeckung vorliegen können. Über den Ansicht-Knopf kann eine Übersicht über die Zeitreihe angezeigt werden, z.B. um zu prüfen, ob alle benötigten Signale vorhanden sind und wie die Verfügbarkeit der Daten ist.
Darunter wird angegeben, ab welchem Zeitpunkt die Zeitreihe verwendet wird, Standardwert ist der Anfang der Zeitreihe. Dahinter wird angegeben, welchem Signal der Zeitreihe entnommen wird, ob die Sonne scheint oder nicht, sowie bei welchem Signalwert Sonnenschein angenommen wird.
Die Zeitreihe gibt die relative Variation der Windgeschwindigkeit während des Zeitraums an. Da sie nicht notwendigerweise am Standort gemessen wurde, muss sie durch Eingabe einer mittleren Windgeschwindigkeit der WEA auf diese skaliert werden.
Weiterhin kann die Windgeschwindigkeit definiert werden, ab der die Windenergieanlage sich dreht, wenn diese von der Startwindgeschwindigkeit der Leistungskennlinie abweicht.
Register Schattenkarte
Ist auf dem Register Hauptteil ausgewählt, dass eine Schattenwurfkarte berechnet werden soll, so erscheint dieses Register Schattenkarte.
Eine Schattenkarte wird stets für einen festen zu definierenden Bereich um den Standort erzeugt. Auf dieser Fläche wird für jeden Rasterpunkt eine Berechnung der Schattenwurfdauer angestellt. Dabei wird ein Rezeptor in der Mitte des Rasterpunkts angenommen, der 1 m x 1 m groß ist, horizontal ausgerichtet ist und in der Höhe über dem Grund liegt, die auf dem Register ZVI angegeben ist.
Da diese Berechnung in der Regel für sehr viele Rasterpunkte durchgeführt werden muss, wird die zeitliche Auflösung der Berechnung reduziert, so dass der Schattenwurf nicht für jede Minute jedes Tages berechnet wird. Aus diesem Grund kann es kleine Abweichungen zwischen der Schattenkarte und den als Schattenrezeptor definierten Punkten geben.
Die Schattenkarte kann entweder als Karte der astronomisch maximal möglichen oder der meteorologisch wahrscheinlichen Beschattungsdauer berechnet werden. Wird die meteorologisch wahrscheinliche Beschattung ausgewählt, müssen wie oben dargestellt die statistischen Daten angegeben werden.
Im oberen Bereich wird die Größe der Karte definiert – am einfachsten über die Weltkugel-Schaltfläche und eine grafische Auswahl auf der Hintergrundkarte. Bezüglich des Höhenniveaus der Karte kann entweder eine konstante Höhe ausgewählt werden, oder, was die bevorzugte Option ist, es können die Höhen des digitalen Geländemodells verwendet werden. Diese werden dann um einen Wert beaufschlagt, der auf dem Register ZVI angegeben wird (Standard 1,5 m). Dies hat den Hintergrund, dass in der Regel die Belastung in Augenhöhe interessiert und nicht die auf Bodenniveau.
Die Berechnung der Schattenkarte kann sehr zeitaufwändig sein. Der Sonnenverlauf eines kompletten Jahres wird für jeden Rasterpunkt simuliert, wobei durch die Einstellungen Grob, Normal und Fein ausgewählt werden können. Diese beziehen sich einerseits auf das räumliche Raster, andererseits aber auch auf die zeitliche Auflösung der Simulation. So wird z.B. bei der Einstellung Grob nur jeder 14. Tag und jede 4. Minute des Tages simuliert. Über den Bearb.-Knopf können alle Auflösungsparameter manuell gesetzt werden. Eine Berechnung im Modus Grob dauert normalerweise Sekunden bis Minuten, wogegen eine Feine Berechnung mehrere Minuten bis Stunden dauern kann.
In der Tabelle darunter kann ausgewählt werden, welche Karten im Bericht dargestellt werden, und zwar einerseits für die drei Parameter Stunden/Jahr, Schattentage/Jahr und Max. Minuten an einem Tag, andererseits für die Astronomisch maximal mögliche und die Meteorologisch wahrscheinliche Beschattung. Die Berechnungsoption, die auf dem Register Hauptteil ausgewählt ist, wird mit weißen Feldern dargestellt und kann ausgewählt werden. Die anderen Zeilen werden in Grau dargestellt, für diese können lediglich die Legendeneinstellungen zum Zweck der Definition eines Länderstandards oder einer Vorlage (siehe Knöpfe im unteren Bereich des Fensters) editiert werden.
Prinzipiell stehen in jeder Zeile drei Darstellungsoptionen zur Verfügung:
- Linien, was einen Bericht mit Linien gleicher Beschattungsdauer erstellt
- Raster, was das Berechnungsergebnis in Rasterform als Bericht darstellt, und
- Raster in Ergebnislayer, was ein Ergebnislayer auf der Arbeitskarte mit dem berechneten Beschattungsraster erzeugt.
Unter den Bearb.-Knöpfen sind die Legendeneinstellungen für die jeweiligen Darstellungen zugänglich.
Nach den Legendendefinitionen besteht auf dem Schattenkarte-Register die Möglichkeit, die Gesamtheit der Einstellungen als Vorlage abzuspeichern oder sogar zum Länderstandard für das aktuelle Land zu machen (Speichern als bzw. Als Standard für Land speichern), so dass in Zukunft keine manuelle Anpassung mehr vorgenommen werden muss.
Register Abschaltplan
Dieses Register erscheint, wenn auf dem Register Hauptteil die Option Schattenabschaltung → Nach Abschaltplan gewählt ist.
Der Abschaltplan verlangt eine Angabe der WEA, die abgeschaltet werden soll, sowie des Anfangs- und Endzeitpunkts der Abschaltung. Wenn der Abschaltplan nicht manuell erstellt werden soll (via Zeile hinzuf/Entfernen) kann er über den Knopf Einfügen aus der Zwischenablage eingefügt werden. Hierbei können verschiedene Formate verwendet werden (siehe Screenshot oben).
Typischerweise würde die Option Abschaltplan in der Form angewandt, dass zunächst eine SHADOW-Berechnung ohne Abschaltplan durchgeführt wird. Dann können aus dieser Berechnung die Beschattungszeiten extrahiert werden, z.B. über den Ergebnis-in-Datei-Export des Ergebnisses "Periods per WTG". Dieses kann direkt über die Zwischenablage in eine neue Berechnung auf dem Register Abschaltplan über die Schaltfläche Einfügen eingefügt werden, wenn alle Schattenereignisse per Abschaltung verhindert werden sollen.
Soll nur zu einigen Zeiten abgeschaltet werden, können zuvor in einem Zwischenschritt die Abschaltzeiten außerhalb von windPRO (z.B. Excel) noch eingeschränkt werden, z.B. weil bestimmte Punkte zu bestimmten Tageszeiten nicht schutzbedürftig sind oder weil zulässige Beschattungszeiten ausgenutzt werden sollen.
Register Abschaltung WEA@Rezeptor
Dieses Register erscheint, wenn auf dem Register Hauptteil die Option Schattenabschaltung → Nach WEA/Rezeptor-Kombination gewählt ist.
Die Zeilen enthalten die WEA, die Spalten die Rezeptoren, so dass es für jede WEA-Rezeptor-Beziehung ein Tabellenfeld gibt, in dem die Schattenbelastung des Rezeptors
durch die spezifische WEA dargestellt ist. Mit dem Ankreuzfeld daneben kann bestimmt werden, dass die WEA zu den Zeiten, zu denen diese Beschattung entsteht, durch eine Abschaltung stillgelegt werden soll.
Die Summenzeile zeigt die Menge der verbleibenden Beschattung für den Rezeptor. So kann sich der Einhaltung von bestimmten zulässigen Beschattungszeiten einfach angenähert werden.
Über die Art der Beschattung (Astron.max.mögl./Met.wahrsch) sowie die Optionen unter Anzeigen (Schattenstunden/Jahr, Schattentage/Jahr, Max. Schattenstunden/Tag) kann gewählt werden, welche Beschattungszeiten in der Tabelle angezeigt werden, wobei die meteorologisch wahrscheinliche Beschattungsdauer nur angezeigt wird, wenn diese auch in der zugrunde liegenden Berechnung ermittelt wurde.
Die Option Summe aktualisieren ist standardmäßig ausgewählt. Deaktivieren Sie diese bei sehr großen Windfarmen / großen Mengen an Rezeptoren, wenn Sie feststellen, dass die Summenbildung den Rechner ausbremst
Hintergrund der Summenbildung
Es handelt sich nicht um eine einfache Addition der Zeiten darüber, sondern es müssen Zeiträume berücksichtigt werden, zu denen ein Rezeptor von mehreren WEA gleichzeitig beschattet wird. Weiterhin kann es sein, dass die Abschaltung einer WEA mit Bezug auf einen bestimmten Rezeptor auch Auswirkungen auf weitere Rezeptoren hat, wenn sich die Beschattungszeiten überschneiden. Insgesamt ist dies recht rechenintensiv. Auch können die beschriebenen Situationen dazu führen, dass eine vorgenommene Abschaltung sich nicht in erwartetem Maße in der Summe niederschlägt - wenn nämlich zu den Abschaltzeiten eine andere, nicht abgeschaltete WEA trotzdem Beschattung verursacht.
Start der Berechnung
Wenn Sie auf OK klicken erfolgt eine Abfrage, ob Sie die Berechnung sofort starten möchten oder nicht. Dies erlaubt Ihnen, eine Berechnung vorzubereiten und dann z.B. über Nacht laufen zu lassen. Die Berechnung kann je nach Auflösung und Umfang einige Zeit dauern. Da die Berechnung aber im Hintergrund abläuft, können Sie an einem anderen Teil des Projekts weiterarbeiten. Sie können die Berechnung aber auch vorzeitig abbrechen
Rechtsklick auf Berechnungsüberschrift → Stopp .
Wird eine Berechnung der meteorologisch wahrscheinlichen Beschattungsdauer gewünscht, müssen möglicherweise die Parameter einer WAsP-Berechnung akzeptiert oder Windscherungsdaten angegeben werden.
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