SOLAR PV Validierung

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Es wurde eine umfassende Validierungsstudie durchgeführt Download, in der die Online-Meteodaten, die Verschattungsverluste (inkl. WEA-Verschattung) sowie die Erträge untersucht wurden. Im Folgenden die zentralen Punkte.


Validierung der Meteodaten

Unterschiedliche Modell-Datenquellen wurden an drei Standorten in Dänemark mit Messungen verglichen:

  • Risø – sehr gute Übereinstimmung zwischen Messung, Heliosat-Daten, ERA5, Global Solar Atlas und dem Dänischen Referenzjahr (DRY), die EMD-WRF-Mesoskalendaten fallen hier allerdings mit 26% zu viel Einstrahlung aus dem Rahmen.
  • Kegnæs – Die Messung scheint zu hohe Strahlungswerte zu zeigen, möglicherweise ein Kalibrierungsproblem. Alle zuvor genannten Quellen liegen rund 16% niedriger. Außerdem zeigt die Messung etwa 16% mehr Einstrahlung als auf Risø, was auf Basis von Studien vieler weiterer Quellen (DRY) unwahrscheinlich erscheint. Die Schlussfolgerungen sind demnach ähnlich wie für Risø.
  • Høvsøre – Die Messung wird von einem Mast verschattet, was vermutlich der Hauptgrund für eine 9% geringere Einstrahlung als auf Risø ist. ERA5 fällt hier mit etwa 6% zu hoher Einstrahlung auf.

Ergebnisübersicht für den Standort Risø:

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Vergleich von Einstrahlungsdaten, Risø und Modelldaten:

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Tagesgänge für Winter und Sommer:

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Die Ergebnisse bestätigen Heliosat als die am besten zutreffende Modelldatenquelle, für Dänemark sogar besonders genau.

Bias der korrigierten Messungen für unterschiedliche Datenquellen:

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Die Messungen Kegnæs und Høvsøre wurden entsprechend der oben erläuterten Probleme korrigiert und DRY (Dänisches Referenzjahr), GSA (Global Solar Atlas), ERA5, EMD-WRF Eur+ und Heliosat wurden damit verglichen. Die Daten sind nicht vollständig gleichzeitig, aber alle Quellen repräsentieren mindestens 6 Jahre Daten. Auch hier schneidet Heliosat sehr gut ab und verfügt in vielen Teilen der Welt über eine gute Abdeckung.

Eine umfassendere Validierung des Heliosat-Datensatzes findet sich hier:

https://www.cmsaf.eu/SiteGlobals/Forms/Suche/EN/DocumentationSearch_Form.html?cl2Categories_Typ=%22valrep%22


Validierung des Verschattungsverlusts

Modulverschattung

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Testbedingungen für die Validierung der Verschattung: Neigung 20°, Azimut 180°, Tischhöhe ~4m, Reihenabstand 6,75 m.

Wie oben ersichtlich passen die berechneten sehr gut zu den gemessenen Verlusten – siehe den vollständigen Validierungsbericht für weitere Details.

Verschattung durch Hindernisse

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Die Verschattung durch Hindernisse wurde anhand von drei Tischreihen validiert, wobei die mittlere der drei Reihen in 4 horizontale Strings (P1-06, P3-06, P5-06, P7-06) unterteilt ist. Die Hindernishöhe wird mit 8 m angenommen.

Die gemessenen Verluste (grüne Linie) passen gut mit den berechneten kombinierten Verlusten (rote Linie) zusammen. Beachten Sie die gestapelten Balken nicht den effektiven Verlust zeigen, sondern die Verluste, die für die individuellen Verschattungskomponenten unter der Annahme, dass sie alleine wirksam sind, berechnet wurden. Da Modulverschattung und Verschattung durch Hindernisse oftmals gleichzeitig auftreten, liegen die berechneten kombinierten Verluste deshalb insbesondere in Reihen mit viel Modulverschattung deutlich niedriger.

Aufgrund der unregelmäßigen Form des Hindernisses kann hier keine höhere Genauigkeit erreicht werden.


Verschattung durch WEA

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Es wurde experimentell ermittelt, dass mit einer Reduktion der Rotorfläche um 55% die besten Ergebnisse erzielt werden. Die Reduktion gleicht die Tatsache aus, dass die Rotorkreisfläche keine opake Scheibe ist. In der Berechnung wird angenommen, dass der Wind stets aus Süden kommt, um einen akzeptablen Kompromiss zwischen Berechnungszeit und Genauigkeit zu erzielen.


Validierung der Ertragsprognose

Der untersuchte Solarpark verfügt über eine Leistung von 50 MW DC / 35 MW AC auf 28 Teilflächen. Die Aufteilung wurde teils aufgrund der Wechselrichter, teils aufgrund der verwendeten PV-Module (310 bis 325 W) vorgenommen.

Die folgende Abbildung zeigt die Teilflächen, die Hindernisse sowie eine WEA, die am Standort vorhanden ist.

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Die Produktion des Solarparks wurde auf Basis von Heliosat-Daten über einen Zeitraum von einem Jahr (1.4.2018 – 31.3.2019) modelliert und mit Messungen desselben Zeitraums verglichen. Die Ergebnisse sind:

MWh _IVS1-3 _IVS4-6 _IVS7-9 Sum
Berechnung 15.713 15.706 15.712 47.132
Messung 15.146 15.060 15.170 45.376
Ratio Mess./Ber. 96% 96% 97% 96%
Verfügbarkeitskorrigiert *)
Verfügbarkeitsverlust 3,1% 3,9% 3,5% 3,5%
Ratio Mess./Ber. 99,5% 99,8% 100,0% 99,8%

*) Verfügbarkeitsermittlung auf Basis von zeitstempelweisen Verlusten

In der Berechnung wurden nur Verschattung und Wechselrichterverluste berücksichtigt. Unter zusätzlicher Berücksichtigung von Verfügbarkeitsverlusten des Solarparks werden die Messergebnisse mit Genauigkeiten jenseits von 99,5% durch die Berechnung reproduziert.

Im Folgenden Jahres- und Tagesgänge der Messungen und Berechnungen, als absolute Werte (Grafiken 1 und 2) sowie als Verhältnis (Grafiken 3 und 4):

1.

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2.

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3.

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4.

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Die durchgehende Überschätzung der Wintermonate durch die Berechnung wurde im vollständigen Validierungsbericht zum Teil auf einen Bias der Loggerdaten zurückgeführt, die für die Validierung verwendet wurden. Der Vergleich der Energiemessung mit den Loggerdaten zeigt, dass der Logger in den Sommermonaten die Einstrahlung signifikant über- und in den Wintermonaten unterschätzt. Ein Teil dieses Bias könnte mit einer fehlenden Reduktion der Diffusen Strahlung durch Hindernisse zusammenhängen, dies muss aber durch weitere Studien bestätigt werden. Aufgrund der generell niedrigen Einstrahlungswerte in Dänemark im Winter führen schon Bias‘ von wenigen kWh zu relevanten Verschiebungen der Ratio Messung/Berechnung.

Der vollständige Validierungsreport kann hier heruntergeladen werden: Download


Validierung der Fotomontage

Ein einfaches Validierungsbeispiel ist im Folgenden abgebildet:

Realisiertes Projekt:

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Fotomontage auf Basis des obigen Fotos:

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Die größte Herausforderung bei Visualisierungen sind die Höhendaten. Schon kleine Abweichungen können deutlich ins Auge fallen und es kann viele Iterationen erfordern, die Höhendaten unter den Modulen so zu kalibrieren, dass der optische Eindruck stimmt. Die richtige Ausrichtung der Module relativ zum Gelände ist auch für die Ertragsberechnung notwendig. Zu detaillierte Höhendaten können zu unvorhergesehenen Problemen führen, da beim Bau eines Projekts der Boden vor dem Bau eingeebnet wird oder die Unterkonstruktionen angepasst werden, um die Höhenunterschiede auszugleichen.


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