HYBRID: Register Berechnung - Grundeinstellungen

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Simulationszeitraum und -auflösung

Dieser Bereich befindet sich auf dem Berechnung-Register zwischen der Ergebnistabelle im oberen Bereich des Fensters und den Unterregistern im unteren Bereich:



Zeitreihe Anfang bezieht sich auf die Energiebilanzdaten, und es muss EIN volles Jahr innerhalb des gleichzeitigen Teils der Zeitreihen (Produktion, Preis, [Nachfrage]) gewählt werden. Es wird empfohlen, die Zeitreihen so zu erstellen, dass mindestens zwei volle Jahre zur Verfügung stehen, damit die Sensitivität gegenüber der Auswahl des einen oder anderen Jahres getestet werden kann. Die Dynamik zwischen Preis und Produktion in einem spezifischen Jahr kann für die Energiebilanz und damit für die finanzielle Leistungsfähigkeit des Systems von Bedeutung sein. Es könnte sogar notwendig sein, eine "zukünftige" Preis-Produktions-Dynamik für die Simulation zu ermitteln. Wenn beispielsweise davon ausgegangen wird, dass in den kommenden Jahren viel Photovoltaik-Strom in das Netz eingespeist wird, kann sich das negativ auf die Preise in sonnenreichen Stunden auswirken.

Der Zeitschritt kann zwischen 1 und 60 Minuten eingestellt werden. Zeitreihen werden ggf. interpoliert, wenn eine höhere Auflösung gewählt ist. Ausnahme hiervon ist die Preiszeitreihe, die immer als stündlich behandelt wird. Derzeit ist es nur möglich, hochaufgelöste Zeitreihen zu liefern, wenn hochaufgelöste Daten für die Berechnung zur Verfügung stehen. Auch die Daten von METEO-Objekten können eine hohe Zeitauflösung haben.

Betrieb Anfang kann ein beliebiges Jahr sein, üblicherweise aber nicht zwingend in der Zukunft.

Betriebsjahre ist die Anzahl Jahre, über die das MicroGrid simuliert wird.

Die Berechnung der Energiebilanz für jedes Betriebsjahr wird auf Basis des mit Zeitreihe Anfang ausgewählten Jahres wiederholt. Effekte wie Degradation und Preisentwicklungen werden für jedes Jahr individuell berücksichtigt.


Berechnung - Grundeinstellungen



Handhabung der Zeitreihe

Hier wird angegeben, wann DEVEX und CAPEX in der Finanzsimulation platziert werden. Die Vorgabe ist, dass DEVEX im Jahr -1 platziert wird, was bedeutet, dass die DEVEX-Kosten 12 Monate vor Betriebsbeginn fällig werden.

CAPEX wird in HYBRID standardmäßig im Jahr 0 platziert, also im ersten Betriebsmonat, da Zinsen standardmäßig zum ersten Mal in dem Jahr gezahlt werden, in dem CAPEX platziert wird. Würde CAPEX im Jahr -1 platziert (was häufig der Realität entspricht), fielen im Jahr vor Betriebsbeginn bereits Zinsen und Abtrag an, was in der Realität durch eine tilgungsfreie Zeit für die Darlehenszahlung gelöst wird. Zwar könnte auch das in HYBRID modelliert werden, es ist aber aufwändiger als einfach CAPEX ins Jahr 0 zu verlegen.

Eine Indexanpassung des Preisniveaus im Simulationsjahr ist optional. In der Standardeinstellung wird davon ausgegangen, dass die Preiszeitreihe im ersten Betriebsjahr dieselbe ist wie die Eingabedaten. Wird die zweite Option gewählt, werden die Preise des Simulationsjahres auf den Betriebsbeginn Indexangepasst; ist also z.B. das Simulationsjahr 2018 und der Betriebsbeginn 2022, so werden alle Preise, für die ein Index angegeben ist, um vier Jahre Indexangepasst.


Abschreibung

Die buchhalterische Abschreibung wird für die Aufstellung des Haushaltsplans nach den üblichen Buchführungsgrundsätzen verwendet, wobei die Wertminderung der Anlage und nicht die Ratenkosten zugrunde gelegt werden.

Die Abschreibung wird nur für CAPEX verwendet. Im wirklichen Leben kann ein Teil von DEVEX einen Wert haben, der abgeschrieben werden sollte - und umgekehrt kann ein Teil von CAPEX einen Wert haben, der nicht Teil der Abschreibung sein sollte. Um dies zu kompensieren, kann der Benutzer Kosten zwischen DEVEX und CAPEX verschieben, um eine realistischere Darstellung zu erhalten.

Die Abschreibungszeit ist standardmäßig die Simulationszeit, kann aber manuell eingestellt werden. Wenn eine Anlage für eine Lebensdauer von 20 Jahren ausgelegt ist und der Wunsch besteht, 25 Betriebsjahre auszuweisen, da die Anlage möglicherweise 25 Jahre lang läuft, kann es sinnvoll sein, die 20-jährige Abschreibungszeit anstelle der Simulationszeit zu verwenden.

Wenn die Wiederbeschaffungszeit eines bestimmten Anlagenteils, z.B. des Wechselrichters einer PV-Anlage, auf z.B. 10 Jahre festgelegt sind, wird diese Zahl immer als Abschreibungszeit für dieses Teil verwendet. Es wäre nicht sinnvoll, eine längere Abschreibungszeit für Teile zu verwenden, von denen angenommen wird, dass sie vor dem Ende des Simulationszeitraums ersetzt werden. Dies bedeutet auch, dass bei einer Simulation über 25 Jahre und dem Kauf eines neuen Wechselrichters in den Jahren 10 und 20 der endgültige Wechselrichter nur zur Hälfte abgeschrieben sein wird. In der Berichterstattung wird ein Schrottwert angenommen. Werden Ergebnisse via „Ergebnis in Datei“ exportiert, wird der Zeitraum um die zusätzliche Abschreibungsdauer erweitert, damit der Umgang mit der Situation frei entschieden werden kann.

Hier ein Simulationszeitraum von 12 Jahren, wobei der Wechselrichter nach 5 Jahren ausgetauscht werden muss:



In den ersten 12 Jahren werden Wechselrichter und PV-Anlage linear abgeschrieben, basierend auf den Kosten für die PV-Anlage (6.242 € pro Jahr über 12 Jahre) + Kosten für den Wechselrichter (2707 €/Jahr über jeweils 5 Jahre) insgesamt 8.949 €. Dies sind die Abschreibungskosten für den Simulationszeitraum 2021-2032. Nach 2032 verbleiben drei Jahre Lebensdauer für den Wechselrichter, und die Ausgabezeilen werden um diese Jahre erweitert, wobei die Abschreibung des Wechselrichters in den drei verbleibenden Jahren nach Ende des Simulationszeitraums berücksichtigt wird. Bei der manuellen Nachbearbeitung der Daten kann entschieden werden, ob die drei Jahre in das letzte Simulationsjahr integriert werden sollen oder ob sie als Schrottwert berücksichtigt werden sollen.

In den Bilanzberichten des HYBRID-Moduls werden die letzten drei Jahre nicht berücksichtigt, und es wird indirekt angenommen, dass ein Schrottwert vorhanden ist.

Zuschüsse werden vom CAPEX abgezogen, bevor die Abschreibung berechnet wird. Wenn eine Anlage Zuschüsse benötigt, liegt das im Grunde daran, dass die Kosten der Anlage höher sind als ihr Wert. Daher ist der korrekte Wert in der Buchhaltungsbilanz der um Zuschüsse reduzierte CAPEX.


Niedrigpreisabschaltung und Lastabwurf

Nicht exportieren bei Energiepreis kleiner: Wenn der Energiepreis negativ ist, werden die Anlagen standardmäßig abgeschaltet - Der Schwellenwert für die Abschaltung liegt bei 0,00 €. Eine zusätzliche mögliche Kompensation für die Abschaltung (wegen Netzunterstützung) kann unter Energiepreis angegeben werden. Da in der Regel nur wenige Stunden im Jahr negative Preise auftreten, ist die Bedeutung der Genauigkeit nicht so groß.

Lastabwurf Kosten / Index: Lastabwurf ist das zwangsweise Abschalten von Verbrauchern, weil ihr Bedarf nicht befriedigt werden kann. Grundsätzlich möchte man dies vermeiden. Lastabwürfe können auftreten, wenn aufgrund von Netzeinschränkungen nicht ausreichend Leistung aus dem Netz bezogen werden kann, oder bei einem Inselbetrieb, wenn die Produktion im Verhältnis zur Nachfrage zu gering ist.

Um Lastabwürfe zu vermeiden, kann z.B. eine Energiespeicherung oder eine Vergrößerung des Solar- oder Windparks geplant werden. Um zu messen, ob sich so eine Maßnahme lohnen würde, müssen dem Lastabwurf Kosten zugeordnet werden, also z.B. entgangene Gewinne, weil ein Produktionsbetrieb nicht produzieren kann, oder auch nur ein ideeller Gegenwert für entgangene Bequemlichkeit, weil der Strom ausfällt. Die Kosten des Lastabwurfs können dann z.B. gegen die Kosten eines geplanten Speichers gegengerechnet werden. Lastabwurfkosten können an einen Index gebunden sein.

PV Standard AC/DC-Verhältnis: Für die Kostenfunktionen für Photovoltaik wird die Gleichstromleistung benötigt. Wenn die Erzeugungsdaten aus einem METEO-Objekt stammen (und nicht von einer SOLAR PV-Berechnung) und nur die AC-Produktion verfügbar ist, wird ein Standard-AC/DC-Verhältnis verwendet, um die Gleichstromleistung aus der Wechselstromleistung rückzurechnen.


Inflation

Für jedes Projekt gibt es einen Projekt-Standardindex. Dieser kann im Menüband Definitionen unter Indizes geändert werden:



Wurde er nicht geändert, so ist der Projektstandard „Keine Zu-/Abnahme“.

Der Projekt-Standardindex wird normalerweise auch in HYBRID als Standardindex verwendet. Wird in HYBRID unter Grundeinstellungen / Inflation ein alternativer Index für eine HYBRID-Berechnung gewählt, so wird dieser für alle Index-Auswahlen in der Berechnung verwendet, in denen „—Standardindex—“ ausgewählt ist.

Der Standardindex ist nur in Index-Auswahlen wählbar, die sich auf Geld beziehen. Für Produktionsbezogene Indizes gibt es keinen Standardindex.



Indizes spielen auch innerhalb von Kostenmodellen eine Rolle. Wurden die Indexeinstellungen in einem Kostenmodell nicht manuell angepasst, so übernimmt das Kostenmodell automatisch auch den Standardindex. Das bedeutet, dass die OPEX-Entwicklung standardmäßig z. B. durch den Standardindex gesteuert wird.


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