Schall-Immissionsort
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Die schallkritische Umgebung für die Module DECIBEL und NORD2000 wird in WindPRO in Form von sog. "Schall-Immissionsorten" definiert. Schall-Immissionsorte können folgende Formen haben:
- Punkte
- Polygonzüge
Klicken Sie für die Eingabe eines Schall-Immissionsorts auf der Karte auf die Schaltfläche auf der rechten Seite des Kartenfensters.
Ein Doppelklick die Karte erzeugt einen punktförmigen Schall-Immissionsort. Normalerweise ist dies der nächstliegende Punkt in der Nachbarbebauung. Wenn sich dieser schlecht identifizieren lässt, gerade auch wenn mehrere WEA parallel platziert sind oder ein Gebiet eingrenzen (z.B. Campingplatz, Ortschaft), kann das gesamte Gebiet als Schall-Immissionsort definiert werden.
Ein einfacher Klick auf die Karte öffnet einen Polygonzug, der durch jedes Klicken mit weiteren Punkten ergänzt wird (Die Einzelpunkte sind nachher verschiebbar). Schließen Sie den Polygonzug mit einem Rechtsklick oder durch Anklicken des Anfangspunkts. Daraufhin erschein eine rot markierte Fläche.
Bei der Schallberechnung ermittelt das Programm selbständig den Punkt des Gebiets mit der höchsten Schallimmission. Dabei werden lediglich Punkte auf der Umrandungslinie berücksichtigt.
Beachten Sie bei der Verwendung von Schallkritischen Gebieten, dass diese ungeachtet der tatsächlichen Geländegegebenheiten nur eine Z-Höhe haben, nämlich die des Mittelpunkts. Auch die Schallberechnungen werden für diese Z-Höhe durchgeführt. Im bewegten Gelände ist es deshalb empfehlenswert, auf Polygone zu verzichten oder größere Gebiete mit mehreren Polygonen abzubilden.
Nachdem Sie den Schall-Immissionsort auf der Karte definiert haben, öffnet sich automatisch ein Fenster mit den Objekteigenschaften (s. unten).
Register Anforderungen
Schall
Wird das Häkchen In DECIBEL-/NORD2000-Berechnung festlegen gesetzt, können keine Anforderungen in den Immissionsort-Eigenschaften definiert werden, sondern diese werden während der Schallberechnung abgefragt.
Ansonsten wählt WindPRO automatisch aufgrund der Projekteigenschaften eine länderspezifische Eingabemaske aus, wenn für das Land eine solche existiert:
Auf den Wikiseiten der länderspezifischen Schallmodelle (Liste der Schallmodelle) werden die Eingabemasken der einzelnen Modelle näher erläutert.
Mit Keine Schall-Anforderung kann bestimmt werden, dass in der DECIBEL-Berechnung keine Überprüfung der Einhaltung von Immissionsrichtwerten stattfinden soll, sondern dass lediglich die Immissionen am Punkt ausgewiesen werden.
Existieren für das gewünschte Land keine solchen Einstellungen oder sollen von den Länderregeln abweichende Berechnungen gemacht werden, kann eine Eingabemaske für frei definierbare Anforderungen verwendet werden:
Für jeden Schall-Immissionsort kann eine Anforderung bezüglich Schall und Abstand angegeben werden. Eine Anforderung, für die kein Wert angegeben ist, wird auf den Ergebnisberichten nicht dokumentiert. Alle angegebenen Schallwerte werden als LWA-Werte betrachtet, wenn nicht in den Berechnungseinstellungen ausgewählt ist, dass es sich um L90- oder Lden-Werte handelt.
Die Höhe des Immissionsorts wird in der Regel vom verwendeten Berechnungsmodell vorgegeben. Sollten aber spezielle Einstellungen verwendet werden, muss lediglich das Häkchen bei Standardwert des Berechnungsmodells verwenden entfernt werden.
Es gibt zwei grundlegende Arten der Schallanforderung:
- Nur WEA-Geräusch und
- WEA und Umgebungsgeräusch
Wird nur das WEA-Geräusch berücksichtigt, muss nur der Immissionsrichtwert angegeben werden:
Wenn für unterschiedliche Windgeschwindigkeiten unterschiedliche Schall-Richtwerte, Umgebungsgeräusche oder zulässige Zusatzbelastungen eingegeben werden sollen, erscheint nach Ankreuzen von Mehrere Windgeschwindigkeiten eine Tabelle, in der die Werte eingegeben werden können (s.u.)
In manchen Ländern ist es notwendig, das Umgebungsgeräusch in der Berechnung zu berücksichtigen (Option WEA und Umgebungsgeräusch). In diesem Fall ist es erforderlich, dass das Umgebungsgeräusch angegeben wird sowie Maximale Zusatzbelastung zu definieren. Auch dies kann bei Bedarf für mehrere Windgeschwindigkeiten geschehen:
Wird die Zusatzoption Oktavbänder prüfen verwendet, sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, ob die Anforderungen A-bewertet sind oder nicht. In einigen Ländern werden Immissionsrichtwerte als Spektrum angegeben, das nicht überschritten werden darf, und diese Spektra sind oft nicht A-bewertet.
Häufig gibt es zusätzlich eine untere Schwelle – wenn diese durch das WEA-Geräusch unterschritten wird, ist eine Zulässigkeit auf jeden Fall gegeben, unabhängig vom Umgebungsgeräusch und der angegebenen zulässigen Überschreitung desselben – Eingabe bei Immer zulässig.
Für Berechnungen von tieffrequenten Geräuschen enthält das Fenster Einstellungen für dänische, finnische und schwedische Schallvorschriften. Die dänische Vorschrift prüft einen aggregierten Geräuschpegel von 10 bis 160 Hz, während die finnischen und schwedischen Vorschriften jeweils gegen ein vordefiniertes Spektrum prüfen, welches nicht A-bewertet ist.
Ein benutzerdefiniertes Formular kann mit der Option Frei definierbar für die Verwendung mit Nord2000 eingerichtet werden.
Schall-Immissionsorte können mit unterschiedlichen Immissionsrichtwerten für verschiedene Zeiträume eingerichtet werden, indem die Markierung Zeiträume verwenden gesetzt wird. Dadurch wird das Formular um vertikale Register am linken Rand erweitert, die jeweils einen anderen Zeitraum darstellen. Die allgemeine Struktur des Formulars muss für alle Zeiträume gleich sein, die Werte dürfen aber unterschiedlich sein.
Die Schaltfläche Bearb. neben Zeiträume verwenden ermöglicht die Anzeige und Änderung der Perioden. An dieser Stelle werden lediglich die Anzahl und Bezeichnung der Perioden verwendet, alle anderen Angaben in der Tabelle spielen hier keine Rolle. Diese werden z.B. im Fall von Schalloptimierungen in Kombionation mit Ertragsberechnungen benötigt.
In diesem Fall wurden zwei Perioden definiert, was zur Anzeige von zwei vertikalen Registern führt:
Wird die Struktur des Fensters geändert, ändert sie sich automatisch auf allen Registern. Nur die Werte dürfen unterschiedlich sein.
Abstand
In Ländern, in denen Schall- und Abstandsanforderung miteinander gekoppelt betrachtet werden (z.B. "Immissionsrichtwert 45 dB(A) und mindestens 400m Abstand") kann hier ein Abstand angegeben werden.
- Verwenden Sie das erste Eingabefeld für einen festen Wert (in Metern),
- Verwenden Sie das zweite und dritte Eingabefeld für einen Wert, der Abhängig von den WEA-Eigenschaften (z.B. WEA-Höhe) ist.
Beide Methoden können auch miteinander gekoppelt werden.
Darstellung der Restriktionsflächen (Abstandsflächen zu den Schall-Objekten) auf der Karte
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen beliebigen Schall-Immissionsort und wählen Sie im Menü Abstandsflächen anzeigen. Um alle Schall-Immissionsorte werden daraufhin Radien mit dem vorgegebenen Abstand gezogen und die Flächen getönt dargestellt.
Höhe des Aufpunkts
Jedes Berechnungsmodell verfügt über einen Standardwert, der als Höhe des Immissionsorts über Grund angenommen wird. Dieser entspricht sehr häufig einem Fenster im ersten Stockwerk eines Gebäudes, also 4 oder 5 m über Grund, manchmal aber auch in Bodennähe.
Bei einigen Schallmodellen ist dieser Wert festgelegt und kann nicht geändert werden, bei anderen stellt er eine Empfehlung dar, von der abgewichen werden kann und teilweise sogar soll. Überprüfen Sie die entsprechende Einstellung Ihres Schallmodells in Modul DECIBEL → Register Hauptteil → Modellparameter bearbeiten → Aufpunkthöhe ü.Gr. ; eventuell erscheint dieses Feld erst, wenn Sie Details anzeigen anklicken.
Wenn das Schallmodell keinen Wert fest vorschreibt, sollte die Höhe des Immissionsorts im Schall-Immissionsort-Objekt entsprechend dem Fenster des höchsten dauerhaft genutzten Raums eines Gebäudes gesetzt werden, da hier aufgrund der Bodenreflexion die höchsten Schallwerte auftreten.
Unsicherheitszuschlag
Hier kann ein Immissionsort-spezifischer Unsicherheitszuschlag angegeben werden. Auf dem Hauptergebnis wird dann der berechnete Beurteilungspegel, der verwendete Unsicherheitszuschlag sowie die Summe aus beidem angegeben.
In den Einstellung des Schallmodells kann ein Unsicherheitszuschlag für das gesamte Projekt definiert werden. Dort kann auch bestimmt werden, ob die Einstellung im Schall-Immissionsort-Objekt (also hier) Vorrang vor dem Wert für das Gesamt-Projekt hat.
Einzeltonzuschlag
Es ist bei DECIBEL-Berechnungen möglich, Einzeltonzuschläge mit Bezug auf den Immissionsort anzugeben, so z.B. bei der ISO 9613-2 Finnland. Dies ist die dabei verwendete Eingabe. Der häufigere Fall ist allerdings, dass Einzeltonzuschläge mit Bezug auf die WEA-Emission angegeben werden.
Register Fläche
Wenn der Schall-Immissionsort als Polygonzug eingegeben wurde, können die Eckpunkte auf dem Register Fläche bearbeitet werden:
Die Knöpfe Kopieren und Einfügen beziehen sich auf die gesamte Punktliste und kopieren diese in die Zwischenablage bzw. ersetzen die derzeitige Punktliste mit einer Punktliste aus der Zwischenablage. So kann eine Bearbeitung einfach z.B. in Excel durchgeführt werden. Hinzufügen fügt einen Punkt am Ende der Liste ein.
Register Position
Beachten Sie, dass die Koordinatenfelder auf dem Register Position ausgegraut sind, da die Positionseingabe ausschließlich über das Register Fläche erfolgt (siehe voriger Abschnitt).
Neben einigen der üblichen Einstellungen findet sich auf dem Register Position auch die Möglichkeit, die Farbe des Immissionsort für die Darstellung auf der Karte zu ändern. Dies ist insbesondere nützlich, um Immissionsorte unterschiedlicher Immissionsrichtwerte voneinander zu unterscheiden.
Beachten Sie, dass die Farbwahl sich nur auf das Objekt selbst bezieht, nicht auf eventuelle Abstandsflächen.